Projektdetails

BML101748
23.05.2022
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laufend
Förderung des österreichischen Knoblauchanbaus durch Erweiterung des Sortenspektrums Forschungstitel Englisch
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176.292,00
Programm für Forschung und Entwicklung im BML
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Auftragnehmer1Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Abstract deutsch

Der Anbau von Knoblauch in Österreich hat sich in den letzten 10 Jahren vervierfacht und auf ein Selbstversorgungsniveau von ca. 25 Prozent eingependelt. Mit der Ausdehnung und Intensivierung des Anbaus in verschiedenen Regionen Österreichs ergeben sich für den Anbau neue Herausforderungen. Beim Knoblauchpflanzgut ist man in Österreich auf den Zukauf aus spanischen und französischen Vermehrungsbetrieben angewiesen und es ist schwierig bzw. unmöglich regionale Sorten zu beziehen. Darüber hinaus zeigten Untersuchungen, dass importiertes Knoblauchpflanzgut stark mit phytopathogenen Erregern (besonders verschiedene Viren und Fusarien) infiziert ist. Der Ertragsausfall durch Virusbefall beträgt bis zu 50% und kann bei Mischinfektionen mit anderen Viren sogar noch höher ausfallen. Die Ertragseinbußen durch Fusariosen können ebenfalls groß sein. Eine direkte Bekämpfung der Knoblauchviren ist nicht möglich, Fusariosen können nur unzureichend bekämpft werden. Die einzig zielführende Maßnahme besteht in der Verwendung von gesundem Pflanzgut. Das Ziel des Projekts ist eine Erweiterung des Sortenspektrums von Knoblauch für den Anbau in Österreich. Dazu erfolgt zunächst die Auswahl von 10 Sorten mit Hilfe von Erhaltern genetischer Ressourcen, Knoblauchproduzenten und den Projektpartnern nach verschiedenen Kriterien (Produktionsbedingungen, Klimaanpassung, Krankheitsanfälligkeit, Vermarktungseignung). Anschließend werden die 10 ausgewählten Sorten auf ihren Befall mit Viren und Pilze getestet und mittels einer von der AGES optimierten in vitro-Methode von Pathogenen befreit und vermehrt.  Einen sehr wichtigen Schritt zur Produktion von gesundem Pflanzgut bildet der Übergang von in vitro Material zur Vermehrung auf dem Feld. Deshalb wird in vorliegenden Projekt die Entwicklung einer praxisrelevanten Methode zur optimalen Akklimatisierung von in vitro-Pflanzen im Glashaus und ihrer Auspflanzung angestrebt. Alternativ zu einer Akklimatisierung im Glashaus sollen in vitro erzeugte Brutzwiebeln direkt ins Feld ausgepflanzt werden. Am Ende des Projekts sollen den österreichischen Knoblauchproduzenten regional angepasste, ertragsstabile Knoblauchsorten für eine heimische Pflanzgutproduktion zur Verfügung stehen, die auch in vitro erhalten werden und bei Bedarf erneut pathogenfreies Material liefern können.

Abstract englisch

Austrian garlic acreage quadrupled during the last decade and the degree of self-sufficiency reached about 25 %. With the expansion und intensification of garlic cultivation new challenges have to be met by the producers. At present garlic planting material has to be imported from Spanish or French growers and it is impossible to obtain regional cultivars. Moreover, imported garlic planting material proved to be infected with phyto-pathogenic organisms (e.g. viruses and Fusarium species). Virus infection of garlic plants may cause a yield loss of up to 50% or even more when mixed infection with several viruses occurs. Yield losses due to fusariosis can also be high. No direct control measures are available against virus infection and the control of fusariosis is insufficient. The only effective measure is the use of pathogen-free planting material. The objective of this project is to extend the range of garlic cultivars for production in Austria. To achieve this, ten cultivars are selected by garlic growers, specialists for genetic resources and the researchers of the project taking into account production conditions, adaptation to climate, susceptibility to diseases, marketability. Selected cultivars are screened for the presence of viruses and fungi. Then pathogen elimination is carried out in tissue culture and in vitro multiplication of pathogen-free plants by a method improved by AGES. Acclimatization of in vitro plants and their transfer to the field are an important step towards the production of pathogen-free planting material. Hence, the optimization of acclimatization of in vitro plants in the greenhouse and the transition to the field are a crucial factor of the project. Alternatively, to acclimatization in the greenhouse in vitro bulblets will be planted directly in the field.  At the end of the project, Austrian garlic growers should obtain regionally adapted cultivars that have a stabile yield. Moreover, these cultivars are maintained in tissue culture in order to supply pathogen-free planting material whenever necessary.