Projektdetails

BMF2000000024
29.06.2020
16.06.2021
beendet
Errichtung einer bundeseigenen, bundesweiten und betreiberübergreifenden Sperrdatenbank/Glücksspiel
-
104.750,00
- keines -
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Finanzen
Auftragnehmer1Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungsgesellschaft mbH

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Andere Humanmedizin, Gesundheitswissensc

Abstract deutsch

Projektphase 1 („Konzept“) unterteilt sich in unterschiedliche Arbeitspakete. Diese stellen die Grund- lage für die weiteren Projektphasen dar. In Arbeitspaket 1, „Systemanalyse“, erfolgt eine Umfeldanalyse in Bezug auf andere Sperrdatenbanken, z. B. in Deutschland („OASIS“ oder Delphi-Studie über die Optimierung von Spielsperren in Hessen (Hayer et al. 2018). In dieser Umfeldanalyse sollen auch organisatorische Lernerfahrungen gesammelt und systematisch erfasst werden. Darüber hinaus werden Systeme, die Analogien und Ableitungen hinsichtlich einer Sperrdatenbank ermöglichen, analysiert („technische Umfeldanalyse“) wie z. B. die österreichische ELGA-Infrastruktur oder das „X-ROAD“-System in Estland. Zudem werden in diesem Arbeitspaket auch die bestehenden technischen Lösungen für Sperrdatenbanken in Österreich analysiert. Dazu werden auch bestehende Finanzierungsmodelle für Datenerfassung/Datenaustausch erhoben und in einem gemeinsamen Workshop zum Thema „Finanzierungsmodelle“ mit der Stabsstelle für Spielerschutz diskutiert. Schwerpunktmäßig werden Experteninterviews durchgeführt, die mit einer Literaturrecherche vorbereitet und unterlegt werden. Im Arbeitspaket 2, „Kernprozesse“, sollen die wichtigsten Geschäftsprozesse definiert und Rollen festgelegt werden. Um eine optimale Inanspruchnahme durch die Zielgruppen gewährleisten zu können, ist die Antragstellung möglichst niederschwellig und hürdenlos zu gestalten. Diese Grundprämisse soll sich in allen Geschäftsprozessen widerspiegeln. Es sollen aber ebenfalls die Bedenken der Glücksspielanbieter thematisiert werden. In die Kernprozesse werden die Ergebnisse aus dem Evaluationsbericht über die Novellierung des Glücksspielgesetzes einfließen (Puhm/Uhl 2016). Im Rahmen dieses Arbeitspakets werden auch ein umfassendes Datenschutzkonzept sowie die Eckpunkte für ein Zugriffs- und Rollenkonzept erarbeitet, das einen möglichst sicheren und zugleich zweckmäßigen Umgang mit diesen sensiblen Daten auf allen Ebenen gewährleisten soll. Die gesetzeskonformen Abfrageberechtigungen für die verschiedenen Systempartner müssen genau geregelt werden. Es sollen im Zugriffs- und Rollenkonzept auch die Grundlagen für technische Lösungen erarbeitet werden, welche die Einhaltung des Datenschutzes sicherstellen (wer darf was sehen?). Um die Workshops ergebnisorientiert und effizient zu gestalten, werden sie von der GÖG wissenschaftlich/ inhaltlich vorbereitet und nachbereitet. Kernprozesse/Use-Cases sind » niederschwellige Modi zur Einmeldung/Verhängung einer Sperre: Meldung durch Beratungs- und Behandlungseinrichtungen für Spielsüchtige, Selbstmeldung, Fremdsperren) unter besonderer Berücksichtigung des Datenschutzes, » die eindeutige Identifikation von Österreicherinnen und Österreichern, » die Eintragung nicht in Österreich gemeldeter Personen, » Modi zur Aufhebung der Sperre unter Berücksichtigung eines optimalen Spielerschutzes, » ein pseudonymisiertes Statistikregister für epidemiologische Auswertungen, » die Überführung der bestehenden „Altdaten“ ins neue System sowie » weitere Kernprozesse, die sich aus den Arbeitspaketen 1, 3 und 4 ergeben. Im Arbeitspaket 3, „Vorbereitung zur Schaffung notwendiger gesetzlicher Grundlagen“, werden die inhaltlichen Kernpunkte, die für eine rechtliche Grundlage des Sperrverbunds notwendig sind, herausgearbeitet. Dazu wird einerseits auf die Ergebnisse der Arbeitspakete 1, 2 und 4 sowie auf Erfahrungen mit anderen (GÖG-)Datenbanken (siehe Referenzen) zurückgegriffen. Darüber hinaus werden in diesem Arbeitspaket andererseits auch die Bezüge zu folgenden relevanten Gesetzen systematisch analysiert: E-Government-Gesetz, Stammzahlenregisterverordnung, Ergänzungsregisterverordnung, E-Government-Bereichsabgrenzungsverordnung, Signaturgesetz samt Verordnungen, Datenschutzgesetz, Gesundheitstelematikgesetz