Zielsetzung und Forschungsfragen
• Angesichts der derzeitigen angespannten Situation am Arbeitsmarkt wird die Wirkung (präventiver und reaktiver) arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen im Konjunkturzyklus eruiert.
• Erkenntnisleitende Frage: Welche Instrumente sind in Krisenzeiten besonders dazu geeignet, Arbeitslosigkeit zu vermeiden bzw. Arbeitslose in Beschäftigung zu bringen und welche Instrumente wirken dagegen in Zeiten eines wirtschaftlichen Aufschwungs besonders effektiv?
• Soweit wie möglich, werden Mitnahmeeffekte und Lock-In-Effekte in die Analyse miteinbezogen.
• Die Ergebnisse der Studie sollen als Entscheidungsgrundlage über die budgetäre Ausstattung von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten in den unterschiedlichen konjunkturellen Phasen dienen.
• Sie dienen zudem einer Überprüfung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente im Hinblick auf Effizienz, Beschäftigungsanreize und Reintegration in nachhaltige Beschäftigung.
Methodik
Literaturüberblick: Überblick über Instrumentenkanon der Arbeitsmarktpolitik und Bestandsaufnahme der bisherigen theoretischen und empirischen Wirkungsevidenz im Konjunkturverlauf mittels Literaturüberblick
• Welche arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen werden typischerweise als Reaktion auf Konjunkturschwankungen während der unterschiedlichen Phasen im Konjunkturverlauf (Kon-junktureinbruch, schwaches Wachstum, beginnender Aufschwung) eingesetzt? Welche Prioritäten sind jeweils zu setzen?
• Überblick zur verfügbaren nationalen und internationalen empirischen Evidenz zur Wirksamkeit unterschiedlicher arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen insbes. in unterschiedlichen Konjunkturphasen
• Einsatz spezifischer Krisenmaßnahmen: präventive Maßnahmen wie Kurzarbeit und Reintegrationsmaßnahmen für Arbeitslose
Empirische Analyse: Einsatz und Wirkung ausgewählter arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen im Konjunkturverlauf.
• Deskriptive Darstellung des Einsatzes von AMS-Förderungen im Konjunkturzyklus
• Kausale Wirkungsanalyse (Netto-Effekte) aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für Arbeitslose (kontrafaktische Vergleichsgruppenanalysen): Untersuchte AMS-Maßnahmen: Betriebliche Eingliederungsbeihilfen (EB), Beschäftigungsprojekte am zweiten Arbeitsmarkt (Sozialökonomische Betriebe und Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte (SÖB & GBP)), Bildungsmaßnahmen (ausgewählte Kategorien aus: Fachlicher Qualifizierung (QUAL), Kurskostenbeihilfen (KK) für die Teilnahme an Kursen am freien Bildungsmarkt)
• Bereinigter Wirkungsvergleich über den Konjunkturverlauf (aufbauend auf kausalen Wirkungsanalysen):
• explizite Betrachtung des Einflusses von Konjunktur bzw. Arbeitsmarktlage auf relative Wirksamkeit der betrachteten Maßnahmen
• bereinigt um wirkungsverzerrende Veränderungen in TeilnehmerInnenstrukturen und regionalen Rahmenbedingungen über die Zeit (mittels ökonometrischer Methoden)
• Die Wirkungsanalysen bauen auf Methoden und Erfahrungen aus früheren Arbeiten des WIFO auf
• Untersuchungsperiode: Förderungen der Jahre 2007-2017 mit Nachkarriere von mind. 2 Jahren, teilweise länger für Beobachtung von Lock-in-Effekten und nachhaltiger Beschäftigung
• Hauptmaßstab für Wirkung: Integration in Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt
• Datengrundlage: AMS- und DVSV-Individualdaten: (Datennutzung mit AMS zu vereinbaren)
Erweiterungsoptionen für die Wirkungsanalysen:
• detailliertere Maßnahmensichten: zusätzliche bzw. gesonderte Betrachtung von Aktive Arbeitssuche (AA), Berufliche Orientierung (BO), Fachliche Qualifizierung (QUAL), Kurskostenbeihilfen (KK) für die Teilnahme an Kursen am freien Bildungsmarkt, Training (TRAIN), Arbeitsstiftungen (AST), Externe Betreuung durch arbeitsmarktpolitische Beratungs- und Betreuungseinrichtungen (BBE)
• Unterscheidung der Wirkung nach Personenmerkmalen wie Alter, Geschlecht, Bildungs-stand, etc. (Effektheterogenität)
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