Bei dem vorliegenden Projekt handelt es sich um ein 24-monatiges
Forschungs- und Praxisprojekt, das auf die evidenzbasierte Entwicklung von Empfehlungen
zur Prävention von Gewalt im sozialen Nahraum (Häuslicher Gewalt) abzielt. Ziel des
Projektes ist es, zu untersuchen, wie sich die Gleichstellung der Geschlechter auf die
Lebensqualität auswirkt und welche Rolle eine gerechte Aufteilung von Care-Arbeit im
Sinne der Gewaltprävention und der sozialen Entwicklung spielt.
Das Projekt greift die Erkenntnisse der in Norwegen und Polen durchgeführten GEQ-Studien
auf, entwickelt sie weiter und setzt sie sodann für Österreich um. Erreicht wird dies durch
einen Mixed-Method-Ansatz, beginnend mit einer repräsentativen Befragung der
österreichischen Bevölkerung (ca. 2.500 Interviews) sowie rund 80 vertiefenden
qualitativen Interviews, gefolgt von einer Analyse von Sekundärdaten und sozialpolitischen
Regelungen. Abschließend sollen im Zuge von Reflecting Groups mit rund 12 bis 15
Expert:innen aus dem Bereich der Gewaltprävention und Gleichstellung in allen neun
Bundesländern, sowie einmal bundesländerübergreifend gewaltpräventive Ansätze und
Strategien erarbeitet werden. Darüber hinaus wird das Projekt von Anfang bis Ende von
einer Steuerungsgruppe begleitet, die sich aus Vertreter:innen der Verwaltung und der
durchführenden Organisationen (Gewaltschutzzentren, Frauenhäuser, DMÖ,
Gleichstellungsarbeit) im Kontext von Gewaltprävention und -schutz sowie
Gleichstellungsbeauftragten zusammensetzt. Dies dient dem Zweck, einen regelmäßigen
Wissenstransfer und die Praxisanbindung des Projekts sicherzustellen.
Ziele/Wirkung/Nutzen: Die Ergebnisse der Untersuchung ermöglichen es, eine Diagnose der
bestehenden Ungleichheiten zu formulieren und den Einfluss, den die Gleichstellung der
Geschlechter auf die Lebensqualität hat, zu analysieren. Die Kombination aus den
Ergebnissen der Interviews und den Reflecting Groups erlaubt es zudem, Empfehlungen zur
Stärkung der Gewaltprävention im sozialen Nahraum sowie gewaltpräventive Ansätze und
Empfehlungen für Politik und Praxis herauszuarbeiten.
Maßnahmen:
- Repräsentative Befragung der 19-79-jährigen Bevölkerung (ca 2.500 Interviews)
- qualitative leitfadengestützte Interviews mit rund 80 Personen
- Organisation der Steuerungsgruppe
- Neun Reflecting Groups mit rund 12 bis 15 Expert:innen in allen Bundesländern sowie
einer bundesländerübergreifenden Reflecting Group mit abschließendem praxisrelevanten
Endbericht. |