| Die Zahl der arbeitslosen Personen in Österreich betrug im Schnitt des Jahres 2022 etwa 260.000. Auch wenn die Zahl niedriger ist als in den Corona-Jahren und in den Jahren vor Corona, ist sie dennoch höher als vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Es zeigt sich außerdem ein neuer Trend bei der Wahl des Stundenausmaßes. Neben der Tatsache, dass Frauen in Österreich insb. mit Kindern vorwiegend in Teilzeit beschäftigt sind, zeigt sich ein Rückgang der durchschnittlichen Arbeitsstunden von 1-2 Stunden pro Woche. Daten zum Beschäftigungszuwachs zeigen, dass dieser zum überwiegenden Teil auf einen Anstieg der Teilzeitbeschäftigung beruht: der Zuwachs an Vollzeitbeschäftigten betrug im Zeitraum 2005-2022 5,4%, jener der Teilzeitbeschäftigten 69,9% (Statistik Austria, Arbeitskräfteerhebung 2022). Die Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria zeigt auch die große Bedeutung des freiwilligen Wunsches nach Teilzeitarbeit auf (29,7% der männlichen und 26,5% der weiblichen Teilzeitarbeitskräfte). Ein weiteres wichtiges Motiv für Teilzeitarbeit, vor allem für Männer, ist die Teilnahme an einer Aus- oder Weiterbildung (20,6%). Ziel und Nutzen der gegenständlichen wissenschaftlichen Untersuchung ist u.a. die Beantwortung folgender Fragen: Welche ökonomischen Hemmnisse stehen der Ausweitung der Arbeitszeit bei Teilzeitbeschäftigung entgegen? Wie groß sind die Auswirkungen dieser negativen Anreize auf das Arbeitsangebot für verschiedene Arbeitsmarktgruppen (Frauen/Männer, Jüngere/Ältere, Niedrigeinkommensbezieher und - bezieherinnen, unterschiedliche Familienkonstellationen, etc.) in Stunden? Welche Rolle spielen steuerliche Anreize bzw. Hemmnisse auf die Entscheidung für das Stundenausmaß? In diesem Bereich besteht aktuell ein hoher Bedarf an zusätzlichem Know-How. |