Projektdetails

BMSGPK200777674
02.12.2020
30.06.2021
beendet
Covid-19 und Migrationshintergrund. Erreichbarkeit, Umgang mit Maßnahmen und sozioökonomische Herausforderungen von Migrant/inn/en und Geflüchteten
-
91.200,00
- keines -
ja
Genderspezifische Datenerhebung

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Auftragnehmer1Wirtschaftsuniversität Wien

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Gesundheitswissenschaften
Psychologie
Soziologie
Medien- und Kommunikationswissenschaften
Andere Sozialwissenschaften

Abstract deutsch

Die österreichische Gesellschaft ist wesentlich durch Migration bestimmt: Aktuell sind zwei von zehn in Österreich lebenden Menschen im Ausland geboren, wobei dieser Anteil zwischen 2018 und 2021 gering von 19,2% auf 20,1% gestiegen ist (Statistik Austria, 2021). Etwa die Hälfte der Zuwanderer/innen stammt aus EU-Mitgliedsstaaten, die andere Hälfte aus Drittländern. Die größte Gruppe der Zuwanderer/innen ist in Deutschland geboren (3%). Jeweils rund 1.5% der aktuell in Österreich lebenden Personen stammen aus Bosnien-Herzegowina, der Türkei und aus Serbien und Rumänien, jeweils rund 1% aus Polen und Ungarn. Menschen aus Syrien und Afghanistan – die meisten davon kamen als Geflüchtete – machen aktuell 0.6% und 0.5% der österreichischen Wohnbevölkerung aus (Statistik Austria, 2021). Belastbare Daten zu Infektionen mit dem Corona-Virus in der migrantischen Bevölkerung liegen unseres Wissens nach aktuell für Österreich nicht vor. Dies gilt auch zur Mortalität nach einer COVID-19 Erkrankung. Obwohl in den Medien im Sommer 2020 von COVID-19-Clustern im Zusammenhang mit Reiserückkehrer/innen berichtet wurde (ORF, 2020; Vol.at, 2020), bedarf es valider und ausreichender Daten, um etwaige Unterschiede bei COVID-19-Infektionen oder damit verbundener Sterbefällen zu analysieren. Es mehren sich die Hinweise, dass speziell sozioökonomisch benachteiligte Menschen, zu denen oft Migrant/inn/en und Geflüchtete zählen, stärker von der Pandemie betroffen sind (z.B. David, 2020). Eine aktuelle deutsche Studie zur mentalen Gesundheit zeigt, dass Geflüchtete auch in der Corona-Pandemie psychisch sehr belastet sind und sich sehr einsam fühlen (Entringer et al., 2021). Das Forschungsprojekt „COVID-19 und Migrationshintergrund“ hat sich zur Aufgabe gemacht, die Erreichbarkeit von Migrant/inn/en und Geflüchteten, ihren Umgang mit den COVID-Maßnahmen und ihre sozioökonomischen Herausforderungen während der Pandemie zu erforschen. Die qualitative Studie umfasst Personen mit Westbalkan-Migrationshintergrund, mit türkischer/kurdischer Abstammung, sowie Konventionsflüchtlinge und subsidiär Schutzberechtige aus Syrien, Irak und Afghanistan, die in Wien und in der Umgebung von Wien leben. Ziel ist es, zielgruppenspezifische Barrieren des Zugangs zu Gesundheitsinformationen und ihrer Einhaltung sowie konkrete Lösungsansätze zu identifizieren, um die Erreichbarkeit und damit die Resilienz der migrantischen Wohnbevölkerung zu stärken.