Projektdetails

BMLRT101602
11.03.2021
16.11.2021
beendet
Machbarkeitsstudie: Möglichkeiten der analytischen Kontrolle zu Herkunft und Verfälschung entlang der agrarischen Wertschöpfungskette in Österreich
-
66.629,00
Programm für Forschung und Entwicklung im BML
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (bis 17.07.2022)
Auftragnehmer1Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Abstract deutsch

Ausgehend von der ​„Farm to Fork“-Strategie der Europäischen Kommission und den bereits bestehenden gesetzlichen Anforderungen zur Herkunftskennzeichnung besteht der Bedarf sich vermehrt mit dem Thema der Herkunftskontrolle auseinanderzusetzen. Herkunft wird gemeinsam mit Echtheit und Unverfälschtheit von Lebensmitteln unter dem Begriff der Authentizität subsumiert. Die vorliegende Machbarkeitsstudie soll die Möglichkeiten der analytischen Kontrolle von Authentizitätsaspekten aufzeigen und damit eine Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte liefern. Das Kernstück der Studie besteht aus einer Recherché zu aktuellen Publikationen von analytischen Methoden der Authentizitätsprüfung verbunden mit einer Bewertung der Relevanz bezüglich Anwendbarkeit in der Praxis. Zudem wurden die Marktmengen von agrarischen Produkten erhoben, um die Authentizitätsprüfung mit einem risikoorientierten Aspekt zu verknüpfen. Abgerundet wurde die Recherché mit der Erhebung von Aktivitäten im Zusammenhang mit Authentizität und Food Fraud auf europäischer Ebene. Auf Grundlage der Recherché-ergebnisse wurden SWOT-Analysen zu den einzelnen Methoden und für die AGES, die bereits Aspekte der Verfälschungsanalytik im Routinebetrieb hat, erstellt. Die Echtheits- und Verfälschungsanalytik ist weitgehend standardisiert, teilweise in verarbeiteten Lebensmitteln möglich und teilweise in der AGES implementiert. Eine zukünftige Nutzung von nicht-zielgerichteten Methoden (Fingerprints) ist empfehlenswert. Die Herkunftsanalytik in pflanzlichen Lebensmitteln und Honig hat bereits in der Praxis Eingang gefunden. Für tierische Produkte wie zum Beispiel Fleisch ist der Herkunftsnachweis noch nicht möglich beziehungsweise befindet sich derzeit im Forschungsstadium. Ein Einsatz der Authentizitätsprüfung sollte zur Vermeidung von Food Fraud beitragen. In Deutschland gibt es bereits praxiserprobte Anwendungsbeispiele für diverse Einsatzgebiete. Bei einer allfälligen Entscheidung zum Ausbau der Authentizitätsanalytik wird ein intensiver Austausch bezüglich Umsetzung mit deutschen Landesämtern und der Nationalen Referenzzentrale für authentische Lebensmittel in Deutschland vorgeschlagen. Wichtig ist es eine zentrale Stelle für die Authentizitätsprüfung in Österreich einzurichten, um alle Synergien bestmöglich nutzen zu können. Als mögliche Kontrollstrategie können auch Gütesiegelprogramme in Betracht gezogen werden.

Abstract englisch

Based on the ​„farm to fork“ strategy of the European commission, the increasing awareness of consumers towards sustainable and regional agricultural production and the already existing legal requirements for labeling of origin, there is an increased interest to deal with the issue to control authenticity. Geographical origin and adulteration together are put under the terminology of authenticity. The present feasibility study intended to systematically review the current analytical possibilities of authenticity aspects and thus provide a decision-making basis for further steps of an implementation or for the further expansion of relevant analytics. The core of the study consists of a literature research on current publications dealing with analytical methods of authenticity testing. Furthermore, the relevance with regard to applicability in practice was considered. In addition, the market quantities of agricultural products were linked to authenticity for a risk-oriented approach. The investigation was completed by a survey of activities regarding authenticity and food fraud at the European level, which revealed a large number of different activities. Based on these results, SWOT analyzes were carried out for the individual methods within AGES, which already performs a number of adulteration analysis on a regularly basis. Analysis of adulterations are mainly standardized, partially even in highly processed products and implemented in many facets at AGES. It is advisable to expand and use non-targeted methods (fingerprints) in the future. Verification of geographical origin in plant-based foods and honey has already found its way into practice. For animal products such as meat, proof of origin is not yet feasible and is currently at the level of research. Authenticity control will be a promising strategy to prevent food fraud. Several routinely proven applications for different fields are already implemented in Germany. If a decision is made to expand the authenticity analysis or to implement new technologies, an intensive exchange with responsible regional official laboratories and authorities as well as with the national reference center for authentic food in Germany is strongly recommended. It is important to set up a central office for authenticity control in Austria in order to use all possible synergies. Certification programs can also be considered as promising tool for a control strategy.