Projektdetails

BMLRT101558
28.01.2021
04.04.2023
beendet
Landbewirtschaftung und Naturschutz auf Almen und Bergwiesen – eine Partizipativ-Ökonomische Betrachtung
-
134.560,75
Programm für Forschung und Entwicklung im BML
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (bis 17.07.2022)
Auftraggeber2Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Auftragnehmer1STUDIA - Studienzentrum für Internationale Analysen

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Abstract deutsch

Österreichs Kulturlandschaft wird seit Jahrhunderten durch die Landwirtschaft geprägt. Die Bewirtschaftung durch die Landwirtschaft erstreckt sich in alpinen Regionen bis in hohe Lagen und hat auch auf Almen einen hohen Stellenwert (Kulturgut). Insbesondere dort findet man oft eine einzigartige Flora und Fauna (Naturgut). Ziel dieses Projektes war es, ein besseres Verständnis für die gesellschaftlichen Präferenzen bei der Bewirtschaftung von Almen und Bergwiesen zu erlangen und Nutzungsstrategien und Rahmenbedingungen zu identifizieren, um ein Optimum aus dem Kultur- und Naturgut zu entwickeln und auch Erholungsaspekte zu berücksichtigen. Dazu wurden Methoden der partizipativen Forschung und ein Discrete Choice Experiment kombiniert, um die Präferenzen und die marginale Zahlungsbereitschaft (MWTP) potentielle Besucher von Almen und Bergwiesen der Fallstudienregion zu berechnen. Als Fallstudienregion diente die bundesländerübergreifende Region Eisenwurzen (OÖ, NÖ, Stmk). Im Rahmen des partizipativen Prozesses wurden sechs entscheidende Gestaltungmerkmale von Almen und Bergwiesen identifiziert, und das Experiment in einer Umfrage durchgeführt. Dabei nahmen 360 Personen aus der Eisenwurzen und Umgebung teil. Anschließend wurden statistische Modelle angewendet um die Präferenzen und MWTP für die einzelnen Gestaltungmerkmale zu berechnen. Die Ergebnisse zeigen insgesamt positive Präferenzen für alle nicht-monetären Attribute, insbesondere in Bezug auf eine starke Zunahme der Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten, aber auch für eine Wissensvermittlung mit. Im Durchschnitt aller Befragten wird die höchste MWTP für eine hohe Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten angegeben, gefolgt von Informationstafeln, Naturlehrpfaden, Apps zur Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung. Es folgen interaktivere Formen der Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung, ein hoher Anteil an regionalen Lebensmitteln sowie Aufenthaltsmöglichkeiten mit Verpflegung und Unterkunft. Betrachtet man die marginale Zahlungsbereitschaft nach Gruppen, so werden die zuvor beschriebenen Unterschiede in den Präferenzen noch deutlicher. Basierend auf weiteren Interaktionen mit Stakeholdern wurden notwendige Rahmenbedingung und alternative Umsetzungsmaßnahmen für Almen und Bergwiesen skizziert um die Politik bei der Entwicklung geeigneter Strategien zu unterstützen, und Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus in der Region Eisenwurzen zu initiieren.

Abstract englisch

Austria’s cultural landscape has been shaped by agriculture for centuries. Farming extends in alpine regions up to high altitudes and also has a high value on alpine pastures (cultural asset). Especially there you can often find a unique flora and fauna (natural asset). The aim of this project was to gain a better understanding of societal preferences for the management of alpine pastures and mountain meadows and to identify utilization strategies and framework conditions in order to develop an optimum of cultural and natural assets and also to consider recreational aspects. For this purpose, participatory research methods and a discrete choice experiment were combined to calculate the preferences and marginal willingness to pay (MWTP) of potential visitors to alpine pastures and mountain meadows of the case study region. The Eisenwurzen region (Upper Austria, Lower Austria, Styria), which spans several federal states, served as the case study region. Six crucial design features of alpine pastures and mountain meadows were identified in the participatory process, and the experiment was conducted in a survey. 360 people from the Eisenwurzen and surrounding area participated. Statistical models were then applied to calculate preferences and MWTP for each design feature. The results show overall positive preferences for all non-monetary attributes, especially in relation to a strong increase in the diversity of plant and insect species, but also for knowledge transfer with. On average across all respondents, the highest MWTP is given for high diversity of plant and insect species, followed by information boards, nature trails, knowledge transfer apps, and awareness raising. This is followed by more interactive forms of knowledge transfer and awareness raising, a high proportion of regional food, and stay options with food and accommodation. Looking at marginal willingness to pay by group, the differences in preferences described earlier become even more apparent. Based on further interactions with stakeholders, necessary framework conditions and alternative implementation measures for alpine pastures and mountain meadows were outlined in order to support policy makers in developing appropriate strategies, and to initiate cooperations between agriculture, nature conservation and tourism in the Eisenwurzen region.