Projektdetails

BMF2100000008
19.02.2021
07.05.2021
beendet
Studie zu Zweite Etappe der Steuerreform - Kurzanalyse zur Bewertung der ökonomischen und fiskalischen Effekte
-
16.500,00
- keines -
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Finanzen
Auftragnehmer1EcoAustria - Institut für Wirtschaftsforschung

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Wirtschaftswissenschaften

Abstract deutsch

Österreich wies im Jahr 2019, im Jahr vor der Covid-19 Krise, im europäischen Vergleich mit 43,1 Prozent eine hohe Abgabenbelastung auf. Damit liegt Österreich merklich über dem EU- (41,1 Prozent) und Euroraum-Durchschnitt (41,6 Prozent). Damit hat die Abgabenbelastung nach der Steuerreform des Jahres 2016 wiederum merklich zugelegt1. Die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm das Ziel gesetzt, neben stabilen öffentlichen Finanzen auch die Abgabenquote zu senken. Ein erster Schritt zur steuerlichen Entlastung der Erwerbs- bzw. Pensionseinkommen wurde bereits im Jahr 2020 durch die Senkung des Eingangssteuersatzes von 25 auf 20 Prozent gesetzt. Darüber hinaus sollen aber auch bei weiteren Tarifstufen der Einkommensteuer eine Senkung erfolgen. Abgaben beeinflussen das Verhalten von privaten Haushalten und Unternehmen in vielfacher Hinsicht. Besonders ausgeprägt ist dies bei der Lohn- und Einkommensteuer. In einer Meta-Analyse zeigen Alinaghi und Reed (2017), dass die Einkommen- und Körperschaftsteuer empirisch zu den kräftigsten Wachstumseinbußen führen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese beiden Steuern direkt an den relevanten Entscheidungskanälen ansetzen (Arbeitsangebot und -nachfrage und Investitionsentscheidung der Unternehmen). So beeinflusst die Einkommensteuer direkt die intensive und extensive Arbeitsangebotsentscheidung. Im Rahmen der Lohnverhandlungen wird ein Teil der Steuer in die Bruttolöhne und damit auf die Arbeitskosten überwälzt. Dies wiederum erhöht die Lohnstückkosten und verringert die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen. Als Folge davon wirkt die Steuer auch auf die Arbeitsnachfrage. Dementsprechend sind von einer weiteren Senkung der Lohn- und Einkommensteuer Wachstumsimpulse zu erwarten. Die Analyse der volkswirtschaftlichen und fiskalischen Effekte ist das Ziel dieser Studie. Das Forschungsvorhaben in dieser Kurzanalyse sieht die volkswirtschaftliche Analyse der zweiten Etappe der Steuerreform vor. Diese besteht in der Senkung des Steuersatzes der zweiten Tarifstufe von 35 auf 30 Prozent. In diesem Projekt werden dynamischen Effekte der Reform dargestellt. Dies bedeutet, dass sowohl kurz-, mittel- als auch langfristige Auswirkungen dargestellt werden. Besonderer Fokus wird jedoch auf die kurzfristigen Effekte gelegt. Ergebnisse werden vor allem für die Bereiche • Arbeitsmarkt (Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Einkommen etc.) • Volkswirtschaftliche Aggregate (BIP, Investitionen, privater Konsum und Nettoexporte) • Öffentliche Finanzen (sog. Selbstfinanzierungsgrad der Reform) geliefert.