Seit dem Erstnachweis in Ungarn und Kroatien im Jahr 2013 hat die Amerikanische Eichennetzwanze Corythucha arcuata in diesen Ländern großflächige Schädigungen von Eichenwäldern verursacht. Im EUPHRESCO Projekt 2018-F-274 wurde das bestehende Wissen zu C. arcuata aufbereitet und neue Erkenntnisse zur Schadwirkung und Ausbreitung von C. arcuata gewonnen, um zur Entwicklung von Strategien zu verbesserter Überwachung, Kontrolle und Management dieses invasiven Schädlings beizutragen. Das vorliegende Projekt stellt den österreichischen Beitrag zu diesem EUPHRESCO Projekt dar. Methoden für visuelle Surveys bzw. für Fallenfänge zur Früherkennung von C. arcuata wurden weiterentwickelt und im Ausbreitungsgebiet angewandt. Die Surveys im Rahmen des Projektes demonstrierten die sehr rasche Ausbreitung von C. arcuata. Basierend auf den Fundorten zeigt sich, dass vor allem der menschlich unterstütze, passive Transport mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln für die Verbreitung über lange Distanzen bedeutend ist. In Österreich fand eine Ausbreitung über mehrere Wege auf breiter Front statt. C. arcuata ist nunmehr in der südlichen Steiermark und im Südburgenland, wo der Befall seit Herbst 2019 bekannt ist, weit verbreitet und fest etabliert. Die Intensität des Befalls ist gestiegen. Neue Funde kamen 2021 aus dem Mittelburgenland, dem nördlichsten Weinviertel und Wien dazu. Aufgrund der raschen und verzweigten Ausbreitung und in Ermangelung praktikabler Gegenmaßnahmen ist eine weitere Expansion von C. arcuata nicht zu verhindern. Bislang wurden trotz mehrjährigen, starken Befalles an Eichen in Ungarn und Kroatien noch keine Effekte auf den Zuwachs nachgewiesen. Auswirkung auf die Gesundheit der Eichen sollten aber weiter beobachtet werden, ebenso die sehr wahrscheinlichen negativen Auswirkungen auf spezialisierte Herbivoren an Eiche. Künftige Entwicklungen sollten auf den Einsatz natürlicher Gegenspieler, insbesondere im Rahmen der klassischen biologischen Schädlingsbekämpfung zur Milderung negativer Effekte von C. arcuata abzielen. |