Projektdetails

BMNT101450
26.11.2019
11.08.2023
beendet
Entwicklung alternativer Möglichkeiten zum Schutz der Zuckerrübe gegen pilzliche Krankheitserreger
-
134.533,01
Programm für Forschung und Entwicklung im BMLFUW
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (bis 9.1.2020)
Auftraggeber2Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (bis 17.07.2022)
Auftraggeber3Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Auftragnehmer1Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Abstract deutsch

Die Blattfleckenkrankheit der Zuckerrübe, ausgelöst durch Cercospora beticola, kann im pannonischen Zuckerrübenanbaugebiet Ertragsverluste von bis zu 30% verursachen. Kommt zudem zur Ertragssicherung in Trockenjahren Beregnung verstärkt zum Einsatz, kann die Anzahl der Behandlung zum Schutz des Blattapparates auf bis zu vier Applikationen, allenfalls auch darüber ansteigen. Im konventionellen Anbau stehen nur wenige chemische Wirkstoffgruppen für eine wirksame Bekämpfung dieser Krankheit zur Verfügung. Auftretende Resistenzen des Pilzes gegen zugelassene Fungizide einerseits sowie nicht erteilte Re-Registrierungen andererseits bedingen eine drastisch zunehmende Einschränkung an geeigneten Wirkstoffen. Im biologischen Zuckerrübenanbau grenzt sich möglicher Schutz einzig auf Fungizide auf Kupferbasis ein. Versuche lassen unterschiedliche Toleranz von Sorten gegenüber Infektionen durch Cercospora beticola erkennen. Unter der Prämisse einer Absicherung des gegebenen Leistungsniveaus ist es Ziel der Züchtung, geringere Anfälligkeit der Zuckerrübe gegenüber Blattkrankheiten im Allgemeinen und gegenüber Cercospora beticola im Besonderen sicherzustellen. Steigende Temperaturen in Folge des Klimawandels erhöhen den Infektionsdruck und damit das Schadpotenzial. Die im Rahmen des Projektes – sowohl für konventionell als auch biologisch wirtschaftende Rübenbaubetriebe – zu entwickelnden Strategien zielen auf – auf die Anfälligkeit einer Zuckerrübensorte abgestimmte – Pflanzenschutzmaßnahmen ab, um einerseits Ertrag und Qualität umweltgerecht, effizient und unter Einhaltung vertretbarer Kosten zu sichern, andererseits Resistenzbildungen vorzubeugen. Die Ergebnisse und die hierauf aufbauenden Empfehlungen werden für Rübenanbauer, Zuckerindustrie, die landwirtschaftliche Beratung als auch die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt erarbeitet den möglichen Umfang des Schutzes, jedoch auch gegebene Produktionsrisken infolge eingeschränkter Möglichkeiten des Wirkstoffwechsels. Sie legen die Basis für Bewertungen durch öffentliche Verwaltung und Politik, sie dienen Rüben- und Zuckerwirtschaft als Grundlage weiteren Planungen.

Abstract englisch

Sugar beet leaf spot disease, caused by Cercospora beticola, can cause massive yield losses in the Pannonian sugar beet growing area. In conventional cultivation, only a few chemical groups of active ingredients are available for effective control of this disease. Occurring resistances of the fungus against registered fungicides on the one hand and non-granted re-registrations on the other result in a drastically increasing restriction of suitable active ingredients. In biological sugar beet cultivation, possible protection is limited to copper-based fungicides. Trials show different tolerance of sugar beet varieties to infections by Cercospora beticola. Under the premise of safeguarding the given level of performance, the aim of breeding is to ensure that sugar beet is less susceptible to leaf diseases in general and to Cercospora beticola in particular. Rising temperatures as a result of climate change increase the infection pressure and thus the potential for damage. The strategies to be developed as part of the project – for both conventional and organic beet growers – aim at plant protection measures tailored to the susceptibility of a sugar beet variety, in order to ensure yield and quality in an environmentally friendly, efficient manner and at reasonable costs on the one hand, and to prevent the development of resistance on the other. The results and the recommendations based on them are made available to sugar beet growers, the sugar industry, agricultural advice and the general public. The project is working out the possible extent of protection, but also given production risks due to limited options for changing active ingredients. The results form the basis for assessments by public administration and politics, they serve the beet and sugar industry as a basis for further planning.