| Klimaschutz und Klimawandelanpassung hängen gleichermaßen stark von der individuellen Bereitschaft zu Verhaltensänderungen ab. Ein Großteil der Konsumenten aber auch schon Meinungsbildner oder Entscheidungsträger rekrutiert sich 2050 ( Paris-Ziele) aus den heute 10–14jährigen. Wesentliche Grundlagen für die Bereitschaft zu exogen motivierten Verhaltensänderungen sind a) Einsicht in deren Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit und b) Vertrauen in die wissenschaftliche Vorgehensweise als Quelle informierter Urteilsbildung.
Je stärker die aus einer Verhaltensänderung befürchteten Nachteile, desto größer die Bereitschaft zur Übernahme individuell entlastender „alternativer Fakten“. Klassische Exitpunkte in Richtung „Klimaskepsis“ – trotz überwältigender Faktenlage – sind empfundene Lücken in a) Glaubhaftigkeit und b) Zweckhaftigkeit der jeweils relevanten Forschung. Lücken, die im wesentlichen auf grundlegende Missverständnisse über Zweck, (Nicht-)ziele und Spielregeln der wissenschaftlichen Methode zurückgehen: „die Wissenschaftler haben sich auch schon geirrt … sind sich auch nicht einig … können auch nicht alles/das Wochenendwetter vorhersagen“ etc.
Heranwachsende werden dzt. bestenfalls in den abschließenden Jahrgängen der Sekundarstufe mit den Spielregeln und der resultierenden besonderen Legitimation „der Wissenschaft“ konfrontiert. Die Jüngeren (und später Erwachsenen) bleiben im aktuellen Zwiespalt zwischen widersprüchlichen Informationen, zwischen Greta-school-strike-for-climate-Thunberg und Onkel-die-Sonnenflecken-sind-schuld-Hans zurückgelassen – in der Mehrzahl bis ins Erwachsenenleben.
Die alarmierende Lücke zwischen Wissenschaft und wahrgenommener Wissenschaft ist gesellschaftlich prekär ( postfaktische Ära, fake news, Alternativwissenschaften …) Das vorgeschlagene Projekt soll helfen, diese Lücke mit einem altersgerechten und spannenden Visual Narrative (graphic novel) wieder zu schließen: was tut Wissenschaft im Kampf gegen den Klimawandel – und was macht sie glaubwürdig? |