Die derzeit geltenden Vorschriften für die Bemessung von Holzkonstruktionen beziehen sich hauptsächlich auf Holz- und Holzprodukte, welche aus Nadelholz hergestellt werden. Um den klimatisch bedingten, zukünftig verstärkten Einsatz von aus Hartlaubhölzern hergestellten Holzbauprodukten das technologische Fundament zu verleihen, befasst sich das ERA-NET Projekt „hardwood_joint“ mit dem Schaffen von Grundlagenwissen zum Verhalten von mit stiftförmigen Verbindungsmitteln hergestellten Anschlüssen dieser Produkte.
Das 2. Arbeitspaket („WP2“) des Projekts hatte dabei zwei Zielsetzungen. Zum einen sollten die geometrischen Randbedingungen, welche für die Bemessung und Herstellung einer zuverlässigen Verbindung mit vorwiegend axial beanspruchten, selbstbohrenden Holzbauschrauben erforderlich sind, untersucht und bestimmt werden. Diese sollten in weiterer Folge als Basis für die Modellbildung bzw. –verifikation von solcherart hergestellten und beanspruchten Schraubenverbindungen dienen, wobei der Fokus speziell auf der Beschreibung des Versagensmechanismus „Blockscheren“ lag. Und zum anderen war es für eine zuverlässige Einschätzung der entsprechenden Parameter das Ziel, nicht nur das Kurzzeit- sondern auch das Langzeitverhalten (“Duration of Load”, DoL) dieser Verbindungen zu bestimmen. Im Zuge einer umfangreichen und letztendlich 5,7 Jahre andauernden Beobachtungs- und Messdauer (Vorprojekte inkludiert) betreffend das letztgenannte Themenfeld sollte durch ein experimentelles Programm (i) die in den Kurzzeitversuchen bestimmten, geometrischen Mindestanforderungen überprüft und (ii) im speziellen die in der aktuellen Normung als vergleichsweise konservativ angesehene Langzeitbeanspruchbarkeit faserparallel, applizierter Holzbauschrauben evaluiert werden. |