Projektdetails

BMNT101300
18.05.2018
19.05.2022
beendet
ERA-NET Core Organic Cofund: Tierwohl und Resilienz in der Bioschweineproduktion
-
142.242,00
Programm für Forschung und Entwicklung im BMLFUW
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (bis 9.1.2020)
Auftraggeber2Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (bis 17.07.2022)
Auftragnehmer1Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
LAND- U. FORSTWIRTSCHAFT, VETERINÄRMEDIZ

Abstract deutsch

Dazu wurden Strategien zur Verringerung der Ferkelsterblichkeit und zur Verbesserung der Ferkelgesundheit bewertet. Vergrößerte Abferkelbuchten verbesserten das Nestbauverhalten, das Einsperren der Ferkel im Nest erhöhte die Nestnutzung. Eisenergänzung war nur für Ferkel im Stall erforderlich. Die Versorgung von Sauen und Ferkeln mit Mikroorganismen durch fermentierte Produkte war vielversprechend, um die Darmmikrobiota zu modulieren. Späteres Absetzen verbesserte die Gesundheit, und die Verlängerung der Laktation auf zehn Wochen führte zu guter Ferkelgesundheit und sehr hohen Wachstumsraten.  Schweine wählen Funktionsbereiche für unterschiedliche Verhaltensweisen, wodurch die mit Ausscheidungen verschmutzte Oberfläche minimiert wird. Dies ist vorteilhaft für die Hygiene und das Wohlbefinden der Tiere und verringert die Ammoniakemissionen, die steigen, wenn sich Kot und Urin vermischen. Drei Neuerungen (Wühlbereiche, Raufutter, Duschen) zur Förderung der Nutzung von Funktionsbereichen wurden in den Betrieben erfolgreich getestet. Die Variationen waren jedoch beträchtlich, und die Beseitigung von Exkrementen im Außenbereich ist weiterhin unerlässlich.  Die Kombination von Stall- und Weidegang ermöglicht es dem Bioschweinehalter, sein System an die lokalen Bedingungen anzupassen und gleichzeitig artspezifisches Verhalten zu ermöglichen. Um die weitere Entwicklung dieses Systems zu fördern, wurden 18 Betriebe hinsichtlich Tierwohl, Umweltleistung, Arbeitsaufwand und Kosten bewertet und in Informationsblättern zusammengefasst.  Anhand von Interviews wurde die Resilienz dieser Betriebe analysiert. Die wahrgenommenen Risiken standen im Zusammenhang mit geringer Futtermittelselbstversorgung bei ganzjährigen Freilandbetrieben und denen, die keine ausreichenden Reserven anlegen konnten. Direktvermarkter mit großer Diversifizierung waren arbeitsintensiv und angemessene Löhne waren hier wichtig. Im Allgemeinen spielten die Einstellung der Erzeuger, die Sinnstiftung und das soziale Kapital eine wichtige Rolle.  Die Vielfalt in der Gestaltung und Praxis der ökologischen Schweinehaltung erfordert eine Vielfalt an Forschungsfragen und ‑methoden, Vermarktungsstrategien und politischen Maßnahmen, um eine Vielzahl von widerstandsfähigen ökologischen Schweinehaltungssystemen mit einem hohen Maß an Tierschutz zu unterstützen.

Abstract englisch

European organic pig producers face common challenges related to animal welfare, nutrient losses and system resilience, which were addressed in close cooperation with producers throughout Europe. We evaluated strategies to reduce piglet mortality and improve piglet health. Enlarged farrowing pens improved nest building behaviour, and confinement of piglets in the nest increased nest use. Iron supplementation was only required for indoor piglets. Supplying sows and piglets with microorganisms through fermented products was promising to modulate gut microbiota. Later weaning improved health, and extending lactations to ten weeks caused good piglet health and very high growth rates. Separation of sows and litter overnight allowed a lactational oestrus, useful in farms opting for extended lactation.  Pigs choose functional areas for different behaviour, minimising the surface soiled with excreta. This is advantageous for hygiene and animal welfare and reducing ammonia emissions which increase, when faeces and urine mix. Three innovations (rooting areas, roughage, showers) to stimulate the use of functional areas were tested successfully on-farm. However, the variation was considerable and removal of excrements in the outdoor area remains essential.  Combining indoor- and pasture access allows the organic pig producer to tailor their system to local climatic conditions, farm and soil structure while allowing a wide range of species-specific behaviour. To promote further development of this system, 18 farms were evaluated regarding animal welfare, environmental performance, labour and costs, and summarised in fact sheets.  Based on interviews, the resilience capacity (e.g. price shocks, disease outbreaks, climate change) and attributes were analysed. The perceived risks were associated with a low feed self-sufficiency among all-year outdoor producers and producers that were unable to accumulate sufficient reserves. Farms with direct marketing and a large diversification were labour intensive and required the ability to pay decent wages. In general, the producers’ attitude, meaning making and social capital played an important role. Different resilient strategies call for different policies for different types of producers.  Diversity in organic pig system design and practice calls for diversity in research questions and methodology, marketing strategies and policies to further support a variety of resilient organic pig systems with high level of animal welfare.