Da C. mas eine langlebige Spezies mit einem langen Generationszyklus (> 10 Jahre) ist, sind Zuchtbemühungen sehr zeitaufwendig. Deshalb ist die richtige Auswahl der Eltern von entscheidender Bedeutung.
Die Entscheidungen über die Auswahl der Elternindividuen müssen mit modernen molekularen Technologien untermauert werden, und direkt auf die Gene, die für die Merkmale von Interesse sind, gerichtet sein.
Aus der Perspektive der menschlichen Gesundheit werden die Techniken, ISSRs und Eco-Tilling eingesetzt, um die Individuen mit den besten Eigenschaften zu identifizieren.
Im Pielachtal wurden die ersten Selektionen zunächst nach morphologischen Merkmalen katalogisiert und als potenzielle Kandidaten-Eltern für die Züchtung ausgewählt. Da diese Region auf das benachbarte Traisental erweitert wird, werden zusätzliche Kartierungen von Pflanzen (mittels GPS / GIS) erforderlich. Auch im Traisental werden bereits seit längerem viele Kornelkirschen (Varietäten) angebaut.
Eine zukünftige nachhaltige Produktion von Kornelkirschen erfordert einen, an die örtlichen Gegebenheiten angepassten Genpool, der unter wechselnden Umwelt- und Klimabedingungen sich ändern könnte. So könnte der Druck durch die Krankheitserreger (Pathogendruck) steigen (Maghuly und Laimer 2014).
Das Hauptziel des Projekts ist es, die verfügbare genetischen Vielfalt der Kornelkirschen zu bewerten, und Zuchtstrategien für folgenden spezifischen Fragen zu gesundheitlichen Aspekten zu entwickeln.
Die spezifischen Ziele sind:
• Beurteilung der genetischen Variation nach morphologischen Parametern der Kornelkirsche
(Genotypen aus Europa und West- bzw. Ostasien (Arbeitspaket 1, WP 1)
• Pflanzung einer Sammlung von Kornellkirschen (Cornetum) aus verschiedenen Regionen ihres Verbreitungsgebietes (WP 2)
• Etablierung einer in vitro Sammlung von C. mas Herkünften aus verschiedenen Regionen (WP 2)
• Etablierung einer definierten Methodik (molekulares Toolset), um interessante Elternlinien für künftige Zuchtprogramme mittels ISSR und ECO-Tilling zu identifizieren (WP 3)
• Charakterisierung von C. mas Herkünften im Hinblick auf die gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe; Erstellung metabolischer Profile ausgewählter Genotypen und Bestimmung der antioxidativen Kapazität (WP 3)
• Klärung der Frage, ob ein Zusammenhang zwischen Fruchtfarbe und gesundheitsbezogenen Bestandteilen besteht (WP 3)
• Identifizierung und Auswahl der wertvollsten Genotypen für die zukünftige Züchtung (WP 1 – 3)
Dieser Projektvorschlag hat daher folgende langfristigen Ziele:
a) die zukünftige Produktion von Kornelkirschen im Dirndl-Tal sicherzustellen und zu erweitern
b) die Wirtschaftlichkeit der bäuerlichen Betriebe zu stärken indem die Produktpalette erweitert wird.
c) die gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe bestmöglich zu nutzen. |