Projektdetails

BMF1600000027
08.08.2016
15.11.2017
beendet
Studie zum Thema "Glücksspielbezogene Straftaten"
-
99.580,00
- keines -
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Finanzen
Auftragnehmer1Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungsgesellschaft mbH

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Andere Humanmedizin, Gesundheitswissensc
Andere Sozialwissenschaften

Abstract deutsch

Pathologisches Glücksspiel und Wetten ist oft durch eine hohe Spielintensität und einen hohen finanziellen Aufwand geprägt. Besteht der Zwang weiterzuspielen, auch wenn eigene finanzielle Ressourcen und legale Wege zu Geld zu gelangen erschöpft sind, dann begeht ein Teil der pathologischen Spieler/innen Straftaten, um den benötigten Spieleinsatz zu erlangen bzw. bestehende Schulden abzubauen. Ähnlich, wie der regelmäßige Gebrauch illegaler Drogen ist auch das Glücksspiel sehr kostenintensiv und für viele pathologische Spieler/innen nicht ausschließlich auf legalem Weg zu finanzieren. Nicht selten entsteht ein Kreislauf zwischen Verschuldung, Straftaten zur Reduktion der Schulden und zum Lukrieren weiterer Einsätze und vermehrtes Spielen um dem Druck zu entkommen. Damit verbundene Scham erschwert vielen pathologischen SpielerInnen den Zugang zum (Sucht-) Hilfesystem. Die gegenständlichen Studie soll das Thema ,glücksspiel- und wettbezogene Straftaten' und die Methoden zur Erhebung entsprechender Daten theoretisch aufarbeiten, die Problematik in Österreich darstellen und entsprechende Handlungsempfehlungen formulieren. Letztere bilden die Grundlage für ressortübergreifende Präventionsmaßnahmen gegen Spiel- und Wettsucht. Diese wurden im Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung 2013-2018 als Maßnahme im Bereich Glücksspiel formuliert. Folgende Projektziele werden definiert: > Darstellung methodischer Zugänge zur Erfassung valider Daten, die Aussagen zu glücksspiel- und wettbezogenen Straftaten ermöglichen; > Überblick über die Problematik glücksspiel- und wettbezogener Straftaten in Österreich aus unterschiedlichen Blickwinkeln; > Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Prävention von glücksspiel- und wettbezogenen Straftaten. Diese bilden die Grundlage für eine allfällige Aufnahme in das elektronische Befragungssystem der Exekutive, das sich derzeit in Umstrukturierung bzw. Neuaufsetzung befindet. Ausgehend von diesen Zielen werden für die Studie folgende Fragestellungen vorgeschlagen: > Wie gestaltet sich die Situation hinsichtlich glücksspiel- und wettbezogener Straftaten in Österreich? > Welche Delikte werden von Spielsüchtigen primär begangen? Welche Rolle spielen Eigentums-/Vermögensdelikte und welche Rolle spielen nicht-finanzielle Straftaten, wie etwa Gewaltdelikte? > Wie ausgeprägt ist die Problematik nicht entdeckter bzw. nicht zur Anzeige gebrachter Straftaten (Dunkelziffer)? > Was sind die vorherrschenden Problembereiche im Kontext glücksspiel- und wettbezogener Straftaten in unterschiedIichen Arbeitsfeldern? Wie kann die Erhebung von Daten zu glücksspiel- und wettbezogenen Straftaten sinnvoll erfolgen? > Welche methodischen Zugänge sind möglich und sinnvoll? Welche Vor- und Nachteile bestehen? > Wie werden glücksspiel- und wettbezogene Straftaten in anderen Ländern erfasst? > Welche Daten sollen zukünftig in Österreich erhoben werden, um die Situation glücksspiel- und wettbezogener Straftaten möglichst valide erfassen zu können? > lst es zweckmäßig, bei der Einvernahme von Tatverdächtigen derartige Daten systematisiert zu erheben? > Soll bei der Einvernahme allgemein nach Sucht oder speziell nach Glücksspiel- bzw. Wettproblematik gefragt werden? Welche Maßnahmen zur Prävention von glücksspiel- und wettbezogenen Straftaten sind sinnvoll? > Welche Ansätze werden unter Experten/Expertinnen als zielführend diskutiert? > Welche Maßnahmen werden aktuell international umgesetzt und welche Erfahrungen bestehen damit?