BINATS 2 hat die erneute Erhebung der floristischen und faunistischen Biodiversität in den österreichischen Agrargebieten (Nutzflächen und Begleitstrukturen) zum Ziel. Auf insgesamt 100 in BINATS 1 eingerichteten Testflächen wurde die Biodiversität anhand der Indikatoren Landschaftsstruktur, Gefäßpflanzen, Heuschrecken und Tagfalter 2007 (50 Testflächen in den Maisanbaugebieten) und 2008 (50 in den Rapsanbaugebieten) anhand einer Monitoring-Methode, die federführend von der Antragstellerin und ihrem damaligen Team entwickelt wurde, erhoben (PASCHER et al. 2009a; 2010a,b; 2011a). Nach zehn Jahren soll die Biodiversitätserhebung 2017 (Maisregion) und 2018 (Rapsregion) erneut durchgeführt werden. Im Gegensatz zu BINATS 1, bei dem mit dem erhobenen Datensatz nur eine Momentaufnahme des floristischen und faunistischen Artbestandes möglich war, können durch den BINATS 2 Datensatz nun auch Biodiversitätstrends beobachtet und gemessen werden. Darüber hinaus werden Wildbienen als weiterer Indikator in das BINATS-Monitoringprogramm integriert.
Die Kartierung der Indikatoren wird gemäß dem BINATS Handbuch von PASCHER et al. 2009a & 2010b durchgeführt:
Modul 1: Landschaftsstrukturen: einmalige Erhebung
Modul 2: Gefäßpflanzen: zweimalige Erhebung: Frühlingsaspekt und Herbstaspekt
Modul 3: Heuschrecken: einmalige Erhebung
Modul 4: Tagfalter: einmalige Erhebung
Modul 5: Wildbienen: einmalige Erhebung im Frühling auf allen 100 BINATS-Testflächen; zusätzlich 3-malige Kartierung im Sommer auf ausgewählten 30 der 100 BINATS-Testflächen unter Eingliederung in das BINATS-Erhebungsdesign
Modul 6: Auswertung:
-Veränderung der Landschaftsstrukturen
-Veränderung der Artenzahlen und Abundanz der BINATS 1 Indikatoren
-Biodiversitätstrends in den österreichischen Agrargebieten
-Erstmalige Darstellung der Situation der Wildbienen in österreichischen Agrargebieten (regionales Vorkommen, Artenzahl, Abundanz)
-Aufzeigen der für die Wildbienenfauna relevanten Landschaftsstrukturen in Agrarlandschaften und Landbewirtschaftungssystemen
-Aufzeigen des Vorkommens von Neophyten und der Veränderung deren Abundanz im Zeitraum von zehn Jahren (z.B. Ambrosia artemisiifolia)
-Berechnung der „extinction debt“ und Entwicklung von Maßnahmen zur Rettung aussterbender Arten im Agrargebiet
-BINATS 2 bietet die Grundlage, spezifische Effekte von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) herausfiltern zu können, da nun allgemeine landwirtschaftliche Trends dokumentiert sind
-Identifizierung von ökologisch besonders sensiblen Gebieten für GVO
-Dokumentation von Nutzungsveränderungen
-Umwelttrends
-Klimaveränderung anhand des Vorkommens von Arten unter Berücksichtigung von durchschnittlichen Jahres- (Monats-) Temperaturen und Niederschlägen
-Sichtbarmachung von Effekten des ausgelaufenen ÖPUL-Programms
-Überprüfen ausgewählter Maßnahmen auf Erfolg – soweit bereits nachweisbar – des neuen Agrar‐Umweltförderprogramms |