Für die Erfüllung der nationalen Berichtspflichten und die nationale Umsetzung des WRG 1959 bzw. der EU Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG ist das Vorhandensein eines homogenen und mit den Bundesländern abgestimmten „Bundes – Berichtsgewässernetzes“ eine Grundvoraussetzung. Im Rahmen der Erstellung der IST Bestandsanalyse gem. Artikel 5 der EU WRRL wurde deutlich, dass die vorhandenen Grundlagen nicht ausreichend sind. Seit 2003 wird deshalb an der Erstellung dieses bundesweit einheitlichen, harmonisierten und auf einer einzigen Methode beruhenden Bundesberichtsgewässernetzes gearbeitet. Im Zuge dieser Arbeiten wurden alle Gewässer mit einem Einzugsgebiet von mehr als 10 km2 und alle Seen mit einer Fläche von mehr als 50 ha in diesem harmonisierten Gewässernetzmodell erfasst.
Im Zuge der weiteren Überlegungen u. a. aufgrund der Anforderungen der EU Hochwassermanagementrichtlinie 2007/60/EG, der Anforderungen der Bundesländer und der Wildbach- und Lawinenverbauung und der Visualisierung der Daten und Informationen über GIS Anwendungen wurde ersichtlich, dass auch die Gewässer mit einem Einzugsgebiet von weniger als 10 km2 in das Gewässernetzmodell einzubeziehen sind. Die hieraus erforderlichen Arbeiten sind jedoch aufgrund der hohen Anzahl dieser Gewässer sowohl in finanzieller als auch in personeller Hinsicht als sehr aufwendig zu sehen.
Ziel des Folgeprojektes ist es, im Flussbereich eine verbesserte Klassifizierung in Boden- und Nicht-Bodenpunkte zu entwickeln, um die automatische bzw. semiautomatische Generieung eines Gewaessernetzes fuer die kleinen Gewaesser zu erleichtern. Die verfügbaren Strategien zur Filterung der ALS Punktwolke basieren in der Regel auf geometrischen Kriterien innerhalb lokaler Punktnachbarschaften. Sofern die Durchdringungsrate der Laserpunkte durch die Vegetation ein gewisses Mindestmaß nicht unterschreitet, lassen sich so höher liegende Laserpunkte der Vegetation von tiefer liegenden Bodenpunkten trennen. Im Bereich dichter Ufervegetation und steiler Uferböschungen lässt sich diese Trennung mit konventionellen Mitteln aber nicht mehr befriedigend bewerkstelligen.
Sofern das Projekt erfolgreich ist, also eine verbesserte Klassifizierung in Boden- und Nicht-Bodenpunkte entwickelt werden kann und der Algorithmus zur Klassifizierung von ALS Punktwolken im Bereich von Fließgewässern entwickelt werden kann, ist zu erwarten, dass alle Betroffenen Stellen (Bundesländer, Bund) mit einem geringeren finanziellen und personellen Aufwand das „Österreichische Gesamtgewässernetz“ generieren / erstellen können. |