Der European Social Survey (ESS) gilt als Umfrageinstrument, das sowohl bezüglich
der Fragebogenkonstruktion als auch der Operationalisierung der Erhebung hohe
Qualitätsstandards vorgibt. Wir sehen es als Aufgabe der nationalen Koordination,
diese Standards im nationalen Kontext zu gewährleisten, indem
• das Fragebogendesign im Hinblick auf sprachliche Verständlichkeit und Sinnhaffigkeit unterstützt wird,
• bei der Durchführung der Erhebung die vom European Social Survey European Research Infrastructure Consortium (ESS ERIC) erarbeiten Qualitätskriterien eingehalten werden
• und die Datenqualität der Befragung durch geeignete Datenaufbereitungsverfahren erhöht wird.
Das IHS kann dabei auf viele Vorarbeiten und Vorgaben von ESS ERIC zurückgreifen, ist aber dafür verantwortlich, diese länderspezifisch aufzubereiten und mit dem
Erhebungsinstitut abzustimmen. Die Erfahrungen aus den vorangegangen Wellen
in Osterreich und in anderen Ländern zeigen, dass die vorgegebenen Qualitätsanforderungen nur schwer umgesetzt werden können. Dies betrifft sowohl die Einhaltung der quantitativen Vorgaben für die Erhebung (Contactrate) als auch den Umgang mit systematischem Non-Response (z.B. Untererfassung
von vollzeitbeschäftigten Männern). Um diese Herausforderungen besser bewältigen
zu können, soll die Umsetzung des ESS auch zur methodischen Weiterentwicklung
verwendet werden. Zudem wird eine aktivere Rolle Österreichs durch das IHS bei
der Gestaltung des Fragebogens und den Vorgaben für die Erhebung angestrebt. Mit
Einrichtung eines projektbegleitenden wissenschaftlichen Beirats mit ausgewiesenen
Expertlnnen aus der akademischen Umfrageforschung und der geplanten Publikation in wissenschaftlichen Journals oder Umsetzung eines internationalen thematischen Workshops sollen die Erfahrungen auch in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht werden.
ESFRI-GSK: ESS-ERIC (European Social Survey European Research Infrastructure Consortium);
Runde 7: Arbeitsprogramm 2014-2015;
|