Projektdetails

BMLFUW100928
17.06.2014
30.11.2017
beendet
Entwicklung und Evaluierung einer nachhaltigen und wiederkäuergerechten Fütterungsstrategie mit zuckerreichem Heu für Milchkühe in der Frühlaktation
-
171.240,00
Programm für Forschung und Entwicklung im Lebensministerium
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (bis 07.01.2018)
Auftragnehmer1Veterinärmedizinische Universität Wien (VUW)

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Tierzucht, Tierproduktion

Abstract deutsch

Um den Energieansprüchen für eine hohe Milchleistung gerecht zu werden, werden Milchkühe in der Frühlaktation mit großen Mengen an energieliefernden Kraftfuttermitteln (>40% der Ration) gefüttert. Diese Form der Fütterung hat sich in vielen Ländern wie auch in Österreich etabliert, obwohl sie sowohl tiergesundheitliche und umweltrelevante als auch zunehmend ökonomische Konsequenzen hat. Im Sinne einer nachhaltigen Agrarwirtschaft ist es daher zwingend notwendig, Wiederkäuer entsprechend ihrer physiologischen Ansprüche mit strukturreichen, raufutterbasierten und stärkearmen Rationen zu füttern. Die Hypothese, dass der Einsatz von Heu mit einem erhöhten Anteil an Zuckern eine kosteneffiziente, energiereiche und vor allem gesunde Fütterungsstrategie für Milchkühe in der Frühlaktation bietet, soll in diesem Projekt fundiert evaluiert und gestützt werden. Unserer Hypothese zufolge führt die Verfütterung von zuckerreichem Grundfutter nicht zu einem schnellen Abfall des Pansen-pHs und stellt im Gegensatz zur Stärkefütterung somit ein geringeres Risiko für die Entstehung einer Pansenazidose dar. Folglich bietet die Verfütterung von zuckerreichem Grundfutter eine gesunde und nachhaltige Energiequelle für Milchkühe. Als Grundfutter wird ein qualitativ hochwertiges, in Österreich von der ARGE-Heumilch produziertes Heu mit einem erhöhten Zuckergehalt (ca. 200 g/kg TS) als Hauptfutterkomponente getestet. Wir wollen mit diesem Projekt, durch eine fundierte pansenphysiologische und produktionstechnische Bewertung, eine nachhaltige Fütterungsstrategie mit zuckerreichem Grundfutter (Energieheu) für Milchkühe entwickeln, die auf den Verzicht von stärkereichem Kraftfutter abzielt. Die detaillierten Ziele sind: 1. Evaluierung der Effekte von verschiedenen Energieheu/Kraftfutter-Verhältnissen auf den Stoffwechselstatus bei Milchkühen in der Frühlaktation. 2. Evaluierung der Effekte von verschiedenen Energieheu/Kraftfutter-Verhältnissen auf die Pansengesundheit und das Pansenökosystem. 3. Produktionstechnische Bilanzierung der Verfütterung von Energieheu als gesunde Energiequelle, die Kraftfutteranteile in der Milchkuhfütterung ersetzen kann. Wichtige Fragen, die dabei geklärt werden sollen, sind: 1. Lässt sich der Energiebedarf von frühlaktierenden Milchkühen allein durch Energieheufütterung decken, ohne dass diese Fütterungsstrategie Konsequenzen für den Stoffwechselstatus hat? 2. Welchen Einfluss haben unterschiedliche Zucker/Stärke-Verhältnisse auf die Milchleistung und Milchqualität? 3. Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Zucker/Stärke-Verhältnisse auf die Pansengesundheit? Kann durch den Ersatz von Stärke durch Zucker und durch die Bereitstellung von ausreichend strukturiertem Futter in Form von Energieheu der Pansen-pH stabil gehalten werden? 4. Wird die Energie- und Proteinverwertungseffizienz durch die unterschiedlichen Zucker/Stärke-Verhältnisse beeinflusst?

Abstract englisch

Dairy cows in early lactation are generally fed large amounts of concentrate (> 40% of total ration) to meet their energy requirements for milk production. This feeding strategy has been established in several countries including Austria, although it is known to severely impact animal´s health and the environment and to have increasing economic consequences. Thus, in the sense of a sustainable agricultural production, it should be strongly recommended to feed ruminants according to their physiological needs with forage-based diets rich in fibre and low in starch. This project aims at supporting the hypothesis that feeding hay with an elevated concentration of sugars, instead of feeding concentrate, serves as alternative, cost efficient and healthy feeding strategy for early lactating dairy cows. Sugars are water-soluble carbohydrates which constitute a source of easily available energy in the rumen. Still, grasses and hay contain enough fibre for an appropriate feeding of ruminants. We assume that, opposing to starch feeding, the digestion of sugars does not lead to a sudden drop in ruminal pH and, thus, decreases the risk of ruminal acidosis. For this project a high-quality hay produced in Austria by ARGE-Heumilch with an elevated sugar content (ca. 200 g/kg DM) will be tested as forage source. To put it in a nutshell, we want to develop and soundly evaluate a sustainable feeding strategy for dairy cows in early lactation, which aims at reducing the amount of concentrate feed by using hay rich in sugars. The detailed aims of this project are: 1. Evaluating the effects of differing hay (rich in sugar)/concentrate ratios on the health status dairy cows in early lactation in dependence of concentrate feeding. 2. Evaluating the effects of differing hay (rich in sugar)/concentrate ratios on the ruminal health and the rumen ecosystem. 3. Accounting for the benefits of feeding sugar-rich hay as a healthy energy source for dairy cows in comparison to feeding concentrate. Important questions which will be addressed: 1. Can the energy requirements of early-lactating cows be met by solely feeding sugar-rich hay, without negatively affecting the health status? 2. How do differing sugar:starch ratios influence milk production and milk quality? 3. How do differing sugar:starch ratios affect the ruminal health? Can the ruminal pH be stabilized by feeding sugar instead of starch when providing sufficient fibre? 4. How do differing sugar:starch ratios influence the energy- and protein use efficiency?