Angesichts des hohen Bedarfs an Energie und anderen notwendigen Nährstoffen ist der Einsatz hoher Kraftfuttermengen in der Ration von Milchkühen in der frühen Laktationsphase unerlässlich. Futtergetreide wie beispielsweise Gerste werden jedoch im Pansen rasch fermentiert und durch deren Fütterung sind Kühe häufig Verdauungs- und Stoffwechselstörungen ausgesetzt, welche schwerwiegende Konsequenzen für die Wirtschaftlichkeit der Milchviehbetriebe haben. Übergeordnetes Ziel dieses Vorhabens ist es, eine chemisch-thermische Verarbeitungstechnologie für Futtergerste bei Milchkühen in der frühen Laktationsphase ernährungsphysiologisch zu bewerten, wobei das Futtermittel mit Milchsäure alleine oder auch mit Wärme behandelt wird. Unseren Erwartungen zur Folge beeinflusst diese Behandlung die Abbaugeschwindigkeit der Gerstenstärke im Pansen mit positiven Auswirkungen auf Pansenstoffwechsel und -gesundheit, Futterverwertung, Milchleistung und den Gesundheitsstatus der Tiere. Die Hypothese dabei beruht auf neuen, bereits veröffentlichten Erkenntnissen, wonach die Behandlung der Gerste mit Milchsäure den Anteil resistenter Stärke in diesem Futtermittel erhöhen konnte. Neben der Behandlung mit Milchsäure wird in diesem Projekt die Wirkung der Wärmebehandlung des Futtermittels untersucht. Die entsprechende Hypothese dabei ist, dass die thermische Behandlung die Effekte der Milchsäure bei der Gerste noch verstärken kann. Zusammenfassend können die gewonnenen Erkenntnisse dieses Projektes helfen, eine kosteneffektive Verarbeitungstechnologie für Futtergetreide zu optimieren, die sowohl den Futter- als auch Gesundheitswert der Futtergerste verbessern kann. |