Das Projekt AlpHouse - sein Ansatz und seine Philosophie (Karlheinz Valtl (HWK))
Die Verbindung von alpiner Baukultur und Ökologie
Der Alpenraum umfasst eine große Anzahl einzigartiger
Natur- und Kulturlandschaften, die ihre jeweils eigenen
unverwechselbaren Bauformen hervorgebracht haben. In
einer über viele Jahrhunderte währenden Anpassung an
die geographischen und klimatischen Bedingungen der
einzelnen Regionen entstanden charakteristische Bauund
Siedlungsformen, die heute wesentlich zur Attraktivität
dieser Regionen der Alpen als Lebens- und Freizeitraum
beitragen.
Wenn wir dieses herausragende kulturelle Erbe erhalten
und auch in Zukunft nutzen wollen, so reicht dafür eine rein
museale Bewahrung nicht aus. Wir müssen dieses Erbe
vielmehr aktiv annehmen, und das heißt v.a., es fit zu machen
für die besonderen Herausforderungen der Gegenwart
und in Einklang zu bringen mit den Bedürfnissen der
Menschen von heute. Dazu aber ist es erforderlich, dass
wir zunächst die Prinzipien dieser traditionellen alpinen Architektur
verstehen und dann lernen, sie kreativ anzuwenden
und kompetent weiter zu entwickeln. Auf diese Weise
können wir die traditionelle Architektur auch mit neuesten
Technologien und Anforderungen an Energieeffizienz verbinden
¿ solange wir die Schnittstelle zwischen Tradition
und Gegenwart angemessen definieren.
Das Projekt AlpHouse zielte in den Jahren seit 2009 darauf,
eine solche zukunftsorientierte und zugleich traditionsbewusste
Herangehensweise an Sanierungen im alpinen
Raum durch seine vielfältigen Angebote zu fördern. Das
Projekt erforschte und sammelte dazu das erforderliche
Wissen und Können in ausgewählten Pilotregionen und
gab es an Handwerker, Architekten, Planer, Bauherren und
Entscheidungsträger weiter. Diese lokalen Akteure sollten
so darin unterstützt werden, maßgeschneiderte und an einem
gemeinsamen, die Ländergrenzen überschreitenden
Qualitätsverständnis ausgerichtete Lösungen zu entwickeln.
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