Der Umgang österreichischer Unternehmen mit Nanotechnologien und Nanomaterialien
wurde in Fallstudien mittels leitfadengebundener Gespräche und, soweit
möglich, Betriebsbegehungen untersucht. Schwerpunkt waren Betriebe, die Nanomaterialien
erzeugen bzw. zu Produkten mit Nanomaterialien weiterverarbeiten.
Die Auswertung erfolgte im Vergleich mit thematisch ähnlich gelagerten Studien aus
Dänemark, Deutschland, Schweiz und den Niederlanden, einer früheren Recherche
aus Österreich, sowie einer weltweiten Untersuchung aus den USA.
Das Fehlen einer Erfassung österreichischer Nano-Unternehmen machte das
Vorhaben in zeitlicher Hinsicht sehr aufwändig.
Die Fallstudien bilden in Hinblick auf Unternehmensgröße, Geschäftsfelder bzw.
Branchen, Nano-Aktivitäten und gehandhabte Nanomaterialien ein ausreichend
charakteristisches Spektrum der Nano-Produktion in Österreich ab, deren Umfang
wie auch in anderen vergleichbaren europäischen Ländern (noch) nicht sehr groß
sein dürfte. Oberflächen- und Beschichtungstechnologien im weitesten Sinn dürften
die häufigsten Nano-Anwendungen sein.
In den Betrieben der Fallstudien gibt es im Schnitt seit drei bis vier Jahren produktionsbezogene
Nano-Aktivitäten, drei von ihnen erzeugen selbst Nanomaterialien,
stellen aber auch Produkte mit Nanomaterialien her, so wie die Betriebe, die
Nanomaterialien zukaufen. Fast alle Unternehmen arbeiten in Forschung & Entwicklung
ebenfalls mit Nanomaterialien.
Nur in einem untersuchten Betrieb gibt es detaillierte Leitlinien, die sich mit Sicherheit
und Gesundheit bei der Arbeit befassen.
Die vorgefundenen Produktions- bzw. Verbrauchsmengen an Nanomaterialien sind
mit einer Ausnahme niedrig. Meistens werden Nanopulver und Nano-Dispersionen als
gehandhabte Nanomaterialien angeführt.
Nano-Grundmaterialien sind häufig Titandioxid und Kohlenstoff (Carbon Black,
Diamant, Graphit), aber auch Zinkoxid, Kieselsäuren und Silikate, metallische Nitride
und Carbonitride, Keratine. Manche Nano-Anwender kennen das Grundmaterial ihrer
Nanomaterialien aufgrund fehlender Lieferantenangaben nicht.
Die vorkommenden Nanopartikel weisen ein breites Größenspektrum auf. Nano-
Produzenten wissen die Größe der Nanopartikel, Nano-Anwendern ist sie jedoch
zumeist nicht bekannt.
Die Anwenderbetriebe von Nanomaterialien in den Fallstudien setzen fast zur Gänze
Nano-Suspensionen ein, bei der Herstellung kommen Nano-Stäube vor. Bei den
Produkten und Erzeugnissen sind die Nanomaterialien immer in einer Matrix
gebunden. |