Projektdetails

BMLUK102092
07.05.2025
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laufend
TdRF2024_​WildCon – Konnektivität für zukunftsfitte Naturräume
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248.894,00
Programm für Forschung und Entwicklung im BMLUK
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft
Auftragnehmer1Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Biologie

Abstract deutsch

Nachhaltige Entwicklung, wie in den SDGs der Vereinten Nationen formuliert, erfordert die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Das SDG 15 thematisiert Kernaufgaben im Sinne eines Schutzes, einer Wiederherstellung und Förderung der nachhaltigen Nutzung terrestrischer Ökosysteme, einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder sowie einer Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt. Zentraleuropäische Landschaften sind durch schrumpfende Lebensräume verschiedenster Wildtierarten, durch verminderte Lebensraumeignung und zunehmende Fragmentierung geprägt. Biodiversität wird thematisiert, jedoch liegt ein deutlicher Schwerpunkt auf Artenvielfalt, während genetische Diversität vielfach noch immer wenig Beachtung findet. Nichtsdestotrotz ist ein funktionierender und ausreichender Genfluss für ein langfristiges Überleben und Resilienz von Tierpopulationen unerlässlich. Während beim Schutz von Lebensräumen Fortschritte erzielt wurden und sektoral Wissen über die Verteilung und Qualität von Habitaten vorliegt, wurde die funktionale Vernetzung von Populationen in Landschaftsplanungs- und Managementprozessen bisher zu wenig berücksichtigt. Knapp die Hälfte des österreichischen Staatsareals nehmen Wälder und ein weiteres knappes Drittel landwirtschaftlich genutzte Flächen ein, welche somit einen großen Anteil der potenziellen Wildtierlebensräume umfassen. Managementmaßnahmen auf diesen Flächen bestimmen die Qualität von Lebensräumen, prägen aber auch entscheidend Verbindungen zwischen nutzbaren Lebensraumbereichen. Bestrebungen zur Erhöhung der Resilienz von Waldökosystemen sowie zahlreicher Ökosystemleistungen bedingen komplexe Entscheidungs- und Managementsituationen für Landbewirtschaftende. Es braucht daher integrative Studien, die das Landschaftsgefüge hinsichtlich der bestehenden Landschaftsvernetzung beleuchten sowie Entscheidungsgrundlagen für Landbewirtschaftende in nutzbarer Form zu Verfügung stellen. Ziel dieser Studie ist es, die Verteilung potenzieller Lebensräume von Wildtieren und deren funktionale Vernetzung in Beispielregionen zu modellieren. Wir konzentrieren uns insbesondere auf, (1) die funktionale Vernetzung verschiedener Tierarten auf einer feinen räumlichen Skala, (2) Auswirkungen aktueller Landschaftseigenschaften und vorhandener Infrastrukturen auf die Vernetzung und (3) die Unterstützung von Lebensraumbewirtschaftenden in ihren Managemententscheidungen, indem wir unsere Modelle den Interessengruppen in nutzbarer Form zur Verfügung stellen.

Abstract englisch

Sustainable development, as formulated in the United Nations’ Sustainable Development Goals (SDGs), requires the conservation of biodiversity. SDG 15 in particular addresses core tasks in terms of protecting, restoring and promoting the sustainable use of terrestrial ecosystems, sustainable forest management and halting the loss of biodiversity. Central European landscapes are characterized by shrinking habitats of various wildlife species, reduced habitat suitability and increasing fragmentation. Although biodiversity is discussed, there is a clear focus on species diversity, while genetic diversity still receives little attention in many cases. Nevertheless, a functioning and sufficient gene flow is essential for the long-term survival of animal populations. While some progress has been made in the protection of habitats and there is at least sectoral knowledge about the distribution and quality of habitats, the functional connectivity of populations in landscape planning and management processes has so far been given little or no consideration. Almost half of Austria’s national territory is covered by forests and a further third by agricultural land, which therefore comprises a large proportion of potential wildlife habitats. On the one hand, management measures on these areas significantly determine the quality and availability of habitats of various animal species, but on the other hand they also decisively shape connections between usable habitat areas and the associated gene flow. Efforts to increase the resilience of forest ecosystems, the achievement of forest structures that are as climate-fit as possible and numerous ecosystem services require complex decision-making and management situations for land managers. There is need for integrative studies that shed light on the landscape structure under the influence of recent management and with regard to the resulting landscape connectivity, as well as providing a basis for decision-making for land managers in a usable form. The aim of this study is to analyze the distribution of potential wildlife habitats and their functional connectivity in sample regions. In particular, we focus on (1) modeling the functional connectivity of different species at a fine spatial scale, (2) assessing the impact of current landscape characteristics and existing infrastructures on connectivity, and (3) supporting habitat managers in their management decisions by making our models available to stakeholders.