Projektdetails

BMSGPK625388
15.11.2024
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laufend
Evaluierung der Ausbreitung und Möglichkeiten zur Eindämmung des Amerikanischen Riesenleberegels beim Rotwild in Niederösterreich
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183.494,00
- keines -
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (bis 31.03.2025)
Auftragnehmer1Veterinärmedizinische Universität Wien (VUW)

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
NATURWISSENSCHAFTEN

Abstract deutsch

Der amerikanische Riesenleberegel (Fascioloides magna) ist ein Neobiot, der im Jahr 2000 erstmalig in Österreich nachgewiesen wurde. Der Trematode parasitiert in der Leber von hauptsächlich Wiederkäuern und führt dabei zum Teil zu schweren Veränderungen und Schädigungen der Leber. Dies kann bis zum Tod des betroffenen Tieres führen. In den letzten 20 Jahren wurden Erhebungen in Revieren der Donau-Auen und am Truppenübungsplatz Allentsteig durchgeführt und Prävalenzen von teilweise über 70% festgestellt. Im vorliegenden Projekt soll zunächst das Auftreten/Vorkommen des amerikanischen Riesenleberegels im Waldviertel (festgelegte Reviere, die das Gebiet mit bekanntem Vorkommen des Neobioten (TÜPL Allentsteig) umgeben) und im Weinviertel (Reviere, die an die Region mit bekanntem Vorkommen anschließen, Reviere im Nationalpark Donau-Auen) erhoben werden. Weites werden die Lebensbedingungen für den Parasiten - der für seine Entwicklung zwingend einen Zwischenwirt (v.a. die Zwergschlammschnecke Galba truncatula) benötigt – beurteilt, und mit den vorhandenen Reviereinrichtungen und Einständen des Rot-wildes abgeglichen. In der ersten Phase wird ausschließlich Rotwild untersucht. Um den Parasiten nachzuweisen bzw. Prävalenzen erheben zu können, werden von allen erlegten Rotwildstücken (außer Kälber) die Lebern auf das Vorkommen des Egels untersucht. Vor Beginn der Jagdsaison wurden in den durch eine Arbeitsgruppe erhobenen Gebieten, in denen das Vorkommen des Parasiten möglich erscheint, Workshops für nieder-österreichische Jäger:innen durchgeführt, um die Revierinhaber:innen mit der Probennahme, Zwischenlagerung und dem notwendigen Protokoll vertraut zu machen. Die Probennahme erfolgt durch die Revierinhaber:innen im Rahmen der jagdlichen Praxis. Die vorbereiteten Probenpakete - bestehend aus einem Protokoll, einer Dose für eine Kotprobe und einen Sack für die ganze Leber, sowie Nummerierungen um Verwechslungen auszuschließen -, werden den Jäger:innen vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde zur Verfügung gestellt. Nach Einlangen der gefrorenen Proben am Institut werden diese nach Auftauen nach bestehendem Protokoll auf vorhandene Egel untersucht und im positiven Falle werden die Parasiten auch quantitativ erfasst. Weiters wird eine parasitologische Untersuchung des Kotes durchgeführt, um die Eiausscheidung zu evaluieren. Auch hier wird im positiven Fall quantifiziert. Durch dieses Vorgehen können (neue) Reviere, in denen der Parasit vorkommt, identifiziert und die Prävalenzen erhoben werden. Dies ermöglicht eine Aussage zur Ausbreitung. Die erhobenen Metadaten lassen weiters auch eine annähernde Aussage zur Gesundheit und damit zur Schädigung des Individuums bei Befall zu.