Projektdetails

BKA345241000000
02.11.2023
08.07.2024
beendet
Zufriedenheit mit Familienleistungen
-
79.383,00
- keines -
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundeskanzleramt
Auftragnehmer1Österreichisches Institut für Familienforschung (ÖIF)

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
SOZIALWISSENSCHAFTEN

Abstract deutsch

In der vorliegenden Studie geht es um die Bekanntheit, die Inanspruchnahme und die Zufriedenheit mit sechs zentralen österreichischen Familienleistungen des Bundes, die Familien mit Kindern unterstützen: Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Schulstartgeld, Familienzeitbonus, Partnerschaftsbonus und Familienbonus Plus. Außerdem wurden die generelle Zufriedenheit mit den Familienleistungen und Einstellungen zu Verteilungskriterien erhoben. Zielgruppe sind in Österreich wohnhafte Mütter und Väter, die mit (mindestens) einem Kind im Alter von unter sieben Jahren zusammenleben. An der Online-Befragung nahmen im Februar 2024 insgesamt 1.017 Mütter und Väter im Alter von 18 bis 60 Jahren teil. Die Bekanntheit der sechs Familienleistungen variiert erheblich. Am bekanntesten sind die beiden Unterstützungsleistungen, die universell ausgerichtet sind, am längsten bestehen und einen Großteil des familienbezogenen Budgets ausmachen: Die Familienbeihilfe kennen 94,8 % der Eltern, das Kinderbetreuungsgeld 85,6 %. Deutlich weniger bekannt sind zwei Leistungen, die im Jahr 2017 mit dem politischen Anliegen eingeführt wurden, die Väterbeteiligung zu stärken: der Familienzeitbonus (Bekanntheit 30,7 %) und der Partnerschaftsbonus (16,3 %). Insbesondere in den bildungsferneren Milieus sind diese beiden Leistungen weitgehend unbekannt, hier gibt es also noch Potenzial, dieser Bevölkerungsgruppe die Möglichkeiten und Vorteile der Väterbeteiligung näherzubringen. Unter denjenigen, die die Leistungen jeweils kennen, verteilt sich die Inanspruchnahme wie folgt: Die Familienbeihilfe beziehen 93,9 %, das KBG 91,9 %. Deutlich seltener genutzt werden der Familienzeitbonus (20 %) und der Partnerschaftsbonus (7,9 %). Mehr als drei Viertel der österreichischen Bevölkerung (78,2 %) sind mit der Gesamtheit der Familienleistungen zufrieden. Diejenigen, die unzufrieden sind (21,8 %), begründen dies vor allem damit, dass sie mehr finanzielle Unterstützung erwarten ("mehr Geld wäre schön") oder dass sie sich in ihrer subjektiven Wahrnehmung gegenüber anderen Gruppen benachteiligt fühlen. Darunter fallen Aussagen, dass man sich etwa gegenüber "Singles", "Kinderlosen", "Zugewanderten" oder "Sozialhilfeempfängern" zurückgesetzt fühlt. Diese Statements sind jedoch freilich nicht Konsens und variieren je nach eigener Gruppenzugehörigkeit. Für konkrete Aspekte des Antragsprozesses liegen die Bewertungen im Durchschnitt zwischen "gut" und "mittel". Bewertet wurden Verständlichkeit, Wartezeiten und Unterstützung im Antragsprozess. Die positivsten Bewertungen erhält hier jeweils der im Jahr 2019 eingeführte Familienbonus Plus. Erwähnenswert ist, dass das Thema "Verständlichkeit" in verschiedenen Zusammenhängen kritisiert wird, sowohl was den Prozess der Antragstellung als auch was die Informationsangebote oder gar das gesamte System der familienbezogenen Unterstützungen betrifft. Es sei "zu kompliziert" lautet eine wiederkehrende Formulierung. Die Mehrheit der Befragten (60 %) hält das Verhältnis der drei Leistungsarten (monetäre Transfers, Sachleistungen, Steuererleichterungen) zueinander für angemessen. Diejenigen, die das anders sehen, plädieren für eine Reduzierung der Sachleistungen zugunsten höherer finanzieller Zuwendungen. Diesem Wunsch nach einem größeren Gewicht finanzieller Leistungen wurde von politischer Seite bereits ein Stückweit mit der im Jahr 2023 beschlossenen jährlichen Inflationsanpassung der Familienleistungen entsprochen.