Projektdetails

BMSGPK23012300
01.05.2023
18.04.2024
beendet
Projekt Verhütungsstudie - Machbarkeitsstudie zur kostenlosen Verhütung bei Mädchen und jungen Frauen
-
59.500,00
- keines -
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (bis 31.03.2025)
Auftragnehmer1Gesundheit Österreich GmbH

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
HUMANMEDIZIN

Abstract deutsch

Projekt Verhütungsstudie – Machbarkeitsstudie zur kostenlosen Verhütung bei Mädchen und jungen Frauen Zusammenfassung des Berichts: Hintergrund Verhütungsmethoden ermöglichen Menschen eine freie Entscheidung darüber, ob und wann sie Kinder haben möchten. Je nach Methode sind sie auch eine Prävention gegen sexuell übertragbare Erkrankungen. Der niederschwellige Zugang zu Verhütung ist wesentlicher Bestandteil sexueller und reproduktiver Gesundheit und für eine selbstbestimmte Sexualität unabdingbar. Sexuelle und reproduktive Rechte von Frauen werden bereits seit den 1980er in internationalen und nationalen Strategien verhandelt, sie sind Teil der UN-Frauenrechts-konvention (CEDAW) und beinhalten die Beseitigung bestehender Ungleichheiten. Im Februar 2024 wurde der European Contraception Policy Altas 2024 vom European Parliamentary Forum for Sexual & Reproductive Rights (EPF) veröffentlicht. Österreich liegt im Vergleich zu Ländern in West- und Nordeuropa vor allem aufgrund fehlender Kostenübernahme von Verhütungsmitteln sowie den Zugängen zu Verhütungsberatung an hinterer Stelle. Für viele Frauen ist das selbstbestimmte Planen, ob, wann und wie oft ihre Familie wächst, zudem der effektivste Schutz vor Jobverlust und Armut. Mit dem vorliegenden Bericht ist die Verhütungssituation in Österreich anhand eines internationalen Vergleichs, Good Practice Beispielen und einer Bedarfserhebung mit möglichen Implikationen dargestellt. Ergebnisse Die Ergebnisse der Bedarfserhebung zur Kostenübernahme von Verhütungsmitteln liefern wertvolle Erkenntnisse über den aktuellen Stand zur Verhütung in Österreich. Die Daten deuten darauf hin, dass die kostenlose Bereitstellung von Verhütungsmitteln das Potenzial hat, die Wahl der Verhütungsmethode stark zu beeinflussen, was wiederum weitreichende Implikationen für die öffentliche Gesundheitsplanung und die Förderung reproduktiver Gesundheit hat. 50 Prozent der Frauen in Österreich tragen die Kosten für Verhütung allein. 36,6 Prozent der Frauen würden das Verhütungsverhalten im Fall einer Kostenübernahme ändern; das bedeutet sie würden überhaupt beginnen zu verhüten, anders verhüten oder häufiger verhüten. Da die meisten Verhütungsmittel für Frauen anzuwenden sind, sind sie auch unmittelbar von den Kosten betroffen. In Österreich verhüten die meisten Frauen mit der Pille oder Minipille (42 %), mit Kondom (40 %) oder Spiralen (17 %). Frauen haben unter- schiedliche Bedürfnisse und Präferenzen je nach Lebenssituation, diese Vielfalt ist beim Zugang zu Verhütungsmitteln zu berücksichtigen. Schussfolgerungen Niedrigschwelliger Zugang zu effektiver und moderner Verhütung ist entscheidend für die Verwirklichung von sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte. Durch effektive Verhütung können Frauen entscheiden, ob, wann und wie viele Kinder sie bekommen wollen. Mit dem Bericht wurde der Bedarf an kostenfreier Verhütung festgestellt. In Hinblick auf Langzeitverhütung wurden Barrieren, sowie der Bedarf an Verhütungsberatung identifi- ziert. Die Vielfalt an Lebenssituationen erfordert Vielfalt an Verhütungsmitteln. In Österreich noch nicht ausreichend vorhandene Strukturen für den Zugang zu kostenfreier Verhütung, sowie Beratung könnten durch eine Pilotierung erprobt werden.