Projektdetails

BML101903
06.04.2023
07.11.2024
beendet
Machbarkeitsstudie und Erstellung eines Lastenheftes zur Umsetzung der zukünftigen Aufzeichnungsverpflichtungen über die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln aus der EU-Verordnung 1107/2009 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln
-
51.073,00
BBK Bund-Bundesländer Kooperation Pfeil 20-25
nein

beteiligte Personen/Organisationen

RolleLfnrName
Auftraggeber1Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (bis 31.03.2025)
Auftragnehmer1Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

zugeordnete Wissenschaftszweige

Wissenschaftszweige
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Abstract deutsch

Nach der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln müssen berufliche Verwender nach Artikel 67 der Verordnung (EG) 1107/2009 Aufzeichnungen über die Bezeichnung des verwendeten Pflanzenschutzmittels, den Zeitpunkt der Verwendung, die verwendete Menge, die behandelte Fläche und Kulturpflanze erstellen und diese zumindest drei Jahre lang aufbewahren.  Mit der Durchführungsverordnung (EU) 2023/564 wurden diese Aufzeichnungspflichten nun inhaltlich präzisiert und erweitert. Ab 1. Jänner 2026 sind diese in detaillierter, mit georeferenzierten Anwendungsflächen und in elektronischer, maschinenlesbarer Form zu führen. Zusätzlich verlangt die Verordnung (EU) 2022/2379 über Statistiken zu landwirtschaftlichen Betriebsmitteln (SAIO) ab 2028 detaillierte jährliche Statistiken über die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Vor diesem Hintergrund wurden in diesem Projekt die technischen Anforderungen an ein System zur österreichweit einheitlichen Erfassung dieser Verwendungsdaten geprüft. Diese wurden in einem Lastenheft zusammengefasst und mit einer Kostenschätzung für die Implementierung und den Betrieb ergänzt. Das Lastenheft soll im Falle einer zukünftigen technischen Umsetzung als Grundlage für ein entsprechendes Ausschreibungsverfahren dienen.  In einem ersten Schritt wurden die rechtlichen Grundlagen bzw. Rahmenbedingungen analysiert und im Anschluss die wesentlichen Stakeholder und relevanten Anforderungsquellen identifiziert. Im zweiten Schritt wurde, zumeist durch Erhebungsworkshops mit den betroffenen Stakeholdern, eine detaillierte Bedarfserhebung zur Identifikation der Anforderungen durchgeführt. Dabei wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass sämtliche vorhandenen Daten bzw. Datenquellen (z. B. Pflanzenschutzmittelregister oder Farm-Management-Systeme) als Basis für eine sichere und erleichterte Erfassung der Pflanzenschutzmittelanwendungen herangezogen und redundante Dateneingaben vermieden werden können. Auf Grundlage der erhobenen Informationen wurden die Funktionalitäten und die Lösungsarchitektur eines solchen Systems konzeptioniert und ein detailliertes Lastenheft erstellt. Zusätzlich wurden auch die Vorteile eines einheitlichen Erfassung Systems und einer zentralen Datenbank für Pflanzenschutzmittelanwendungen beleuchtet. Die Projektergebnisse zeigen einen Weg auf, wie die zukünftig gesetzlich vorgeschriebenen Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten rechtskonform, effizient und anwenderfreundlich erfüllt werden können.

Abstract englisch

After the application of plant protection products, professional users must, in accordance with Article 67 of Regulation (EC) 1107/2009 concerning the placing of plant protection products on the market, keep records of the name of the plant protection product used, the time of use, the quantity used, the area and crop treated and keep these records for at least three years. Implementing Regulation (EU) 2023/564 of 10 March 2023 has now specified and expanded the content of these recording obligations. From January 1, 2026, these records must be kept in detail, with geo-referenced application areas and in electronic, machine-readable form. In addition, Regulation (EU) 2022/2379 on statistics on agricultural input and output (SAIO) requires detailed annual statistics on the use of plant protection products from 2028. Against this background, this project examined the feasibility and technical requirements of a system for the uniform recording of this usage data throughout Austria. These were summarized in a specification sheet and supplemented with a cost estimation for implementation and operation. In the event of a future technical implementation, the specifications are the basis for a corresponding invitation to tender.  In a first step, the legal basis and framework conditions were analysed and then the key stakeholders and relevant sources of requirements were identified. In the second step, a detailed needs assessment was carried out to identify the requirements, usually in survey workshops with the stakeholders concerned. Particular attention was paid to ensuring that all existing data and data sources (e.g. data from the official plant protection product register or from farm management systems) could be used as a basis for the reliable and simplified recording of plant protection product applications and that redundant data entries could be avoided. Based on the data and information collected, the functionalities and solution architecture of such a system were conceptualized and a detailed specification sheet was created. In addition, the advantages of a uniform registration system and a central database for plant protection product applications were also highlighted. The project results show how the future legally prescribed recording and documentation obligations can be fulfilled in a legally compliant, efficient, and user-friendly manner.