| Mit den Projekt BienenGenom konnten mehrere Fragestellungen bzw. Punkte mit züchterischer Relevanz geklärt werden und es war möglich, neben dem Aufbau eines umfassenden Daten- und Probenarchivs, auch ein Folgeprojekt (FFG SelectBees2.0) in die Wege zu leiten. Somit konnte ein solides Fundament für die zukünftige Bienenforschung in Österreich etabliert werden. Bei der Carnica Biene (Apis mellifera carnica) wurde mittels Pedigreeanalysen die genetische Vielfalt, die Zusammensetzung des Genpools und die gegenwärtigen Tendenzen in Hinsicht auf den Verlust von Diversität untersucht . Die „Dunkle Biene“ ist in Österreich eine Randerscheinung und vom Aussterben bedroht. Hier wurden in diesem Projekt mit Hilfe neuester molekulargenetischer Methoden (70k SNP Chip Analyse) die genetische Zusammensetzung österreichischer Mellifera Populationen in Hinsicht auf die Introgression von C‑Linien Genanteilen und die molekulargenetischen Inzuchtverhältnisse untersucht. Die Ermittlung der Anpaarungssicherheit ist von zentralem tierzüchterischem Interesse, da damit auch ein Qualitätskriterium für die angepaarten Zuchtköniginnen wie auch für das jeweilige Zuchtprogramm einhergeht. In diesem Projekt wurde ein Verfahren entwickelt und geprüft, mit dem standardmäßig Vaterschaftstests mit hoher Aussagekraft auch auf dem spezifischen Belegstellenszenario durchgeführt werden können. Die Varroa-Resistenz bei der Honigbiene gilt als komplexes Merkmal, dessen phänotypische Variation durch Umwelteinflüsse, polygenetischen Hintergrund oder Genregulation verursacht wird. Aufgrund der komplexen Merkmalserhebung ist die Resistenzzucht in erster Linie wissenschaftlichen Projekten bzw. individuellen Zuchtbetrieben vorbehalten, die sich den daraus ergebenden Zusatzaufwand leisten können. In diesem Projekt konnten 275 Carnica Völker umfassend phänotypisiert, analysiert und archiviert werden. Es wurde ein Kategorisierungsmodell für Resistenzgrade entwickelt, das auch eine entsprechende Datenspreizung für genom-weite Assoziationsstudien bietet. Die darauffolgende Genom-weite Assoziationsstudie identifizierte zwei SNP Marker die inmitten von Genen lokalisiert waren. Die hier im Projekt BienenGenom erarbeiteten Ergebnisse und Daten stellen somit einen guten Ausgangspunkt für die weitere Forschung im Bereich der Varroaresistenz dar, die ab 2025 weitergeführt werden soll. |